Düsseldorf Borussia feiert Double und Titel Nr. 68
Nach dem Pokal gewinnt der Titelverteidiger auch den Meistertitel. Beim 3:0 im Finale gegen Fulda sorgen Timo Boll und die beiden Schweden für die Punkte.
Düsseldorf. Es war das gewohnte Bild der vergangenen Jahre zum Saisonende in der Tischtennis-Bundesliga: Konfettiregen, Kaltgetränke, feiernde Borussia-Spieler. Durch ein 3:0 im Play-off-Finale gegen den TTC Fulda-Maberzell sicherte sich der Rekordmeister am Samstagnachmittag in Frankfurt am Main das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg.
„Diese Mannschaft ist einfach der Hammer“, sagte ein zufriedener Andreas Preuß nach dem vierten DM-Titel in Folge und dem neunten in den vergangenen zehn Jahren. „Siege sind immer schön, aber heute ist es wunderschön. Wir haben zehn Monate hart dafür gearbeitet. Drei Spieler haben in der Box gestanden, aber fünf Spieler haben den Titel verdient gewonnen“, erklärte der Manager.
Damit meinte Preuß neben Timo Boll, Kristian Karlsson und Anton Källberg, die gegen die Osthessen für die drei benötigten Einzelsiege gesorgt hatten, gleichermaßen auch Stefan Fegerl und Kamal Achanta, die im Finale nicht zum Einsatz kamen, über die gesamte Saison aber ebenso viel Anteil am Triumph hatten. „Ich glaube, es ist noch nie ein Österreicher deutscher Meister geworden“, scherzte Fegerl. „Aber im Ernst, ich bin wahnsinnig stolz, mit dieser Mannschaft zwei Titel geholt zu haben.“
Für den entscheidenden Punkt war ausgerechnet Borussias Jüngster verantwortlich. Anton Källberg setzte sich in vier Durchgängen gegen Ruwen Filus durch und stellte mit seinem aggressiven, aber stets variablem Spiel gegen den deutschen Nationalspieler erneut unter Beweis, über welch großes Potenzial er verfügt. „Es war ein fantastisches Gefühl, hier den Matchball zu verwandeln und den Titel zu gewinnen“, sagte der 19-Jährige.
Erster Gratulant war Kamal Achanta, der den jungen Schweden umarmte. Für den Inder war es der letzte Spieltag im Borussia-Dress, in der kommenden Saison tritt er für den TTC Bergneustadt an die Platte. „Das war eine wirklich tolle Leistung von Anton“, lobte Trainer Danny Heister. „Ruwen war schon bei der WM gut drauf und ein wirklich schwerer Gegner. Aber mit 19 Jahren dem Druck in einem Finale standzuhalten ist der Hammer.“
Den Grundstein für den 68. Titel der Vereinsgeschichte hatte Timo Boll gegen Jonathan Groth gelegt. Dabei war der Einsatz des Spitzenspielers lange fraglich. Nach der Weltmeisterschaft plagten eine Erkältung sowie eine Magenprobleme den Rekordeuropameister, der sich aber in gewohnter Art und Weise in den Dienst der Mannschaft stellte und sich beim 3:1 auch vom Verlust des ersten Satzes nicht aus der Ruhe bringen ließ.
Dass Källberg bereits mit einer 2:0-Führung antrat, hatte er seinem Landsmann Kristian Karlsson zu verdanken, der gegen Abwehrspieler Wang Xi glatt in drei Sätzen erfolgreich war. „Überragend. Ich spiele grundsätzlich gut gegen Abwehr, das wusste ich. Aber heute waren auch meine Blocks gut, wenn Wang angegriffen hat. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich so klar gewinne“, sagte Karlsson. Der finale Auftritt gehörte dann seinem 19 Jahre jungen Landsmann.