Borussia Düsseldorf Die Außenseiterrolle in der Königsklasse gefällt Borussia
Im Finale ist Fakel Orenburg der klare Favorit. Am Sonntag findet das Hinspiel am Staufenplatz statt.
Zum ersten Mal in dieser Saison sind die Vorzeichen andere. Borussia Düsseldorf geht nicht als Favorit in ein Pflichtspiel. Doch die Tischtennis-Profis des deutschen Rekordmeisters fühlen sich in dieser Rolle alles andere als unwohl. „Die Jäger-Position ist ungewohnt, aber auch angenehm. Wir können frei aufspielen“, sagt Timo Boll vor dem ersten Finale in der Champions League gegen den russischen Spitzenclub Fakel Orenburg. Wie exzellent diese Mannschaft besetzt ist, verrät ein Blick auf die aktuelle Weltrangliste. Die Nummer drei im Team der Russen, Vladimir Samsonov, ist mit Rang 13 der am schlechtesten platzierte Spieler des Favoriten. Deutschlands Bester, Dimitrij Ovtcharov, ist als Weltranglisten-Fünfter nominell nur knapp vor dem Japaner Jun Mizutani (6.), der bislang alle 13 Einzel in der Champions League gewann, die Nummer eins im Team - auch das war zeitweise anders. „Ich habe der Mannschaft gesagt, wenn wir so auftreten wie immer, dann werden wir unsere Chance bekommen“, erklärt Trainer Danny Heister. „Und spielerisch und mental sind wir in der Lage, diese Chance dann auch zu nutzen. Verstecken müssen wir uns nicht.“ 2012, 2013 und 2015 gewann Orenburg den wichtigsten Vereinstitel in Europa. Vor zwei Jahren hieß der Gegner im Finale Borussia. Nachdem die Düsseldorfer das Hinspiel mit 3:1 für sich entschieden hatten, kassierten sie im Rückspiel eine bittere 0:3-Pleite. „Wir haben wenig zu verlieren“, sagt Stefan Fegerl, der ebenso wie Kristian Karlsson und Anton Källberg 2015 noch nicht bei der Borussia spielte und damit „unbelastet“ in dieses Duell geht. „Gerade zuhause haben wir gute Chancen, die Partie für uns zu entscheiden.“
Bei der Pressekonferenz in der fahrenden Straßenbahn am Donnerstag wollte sich Danny Heister noch nicht in die Aufstellung schauen lassen. Klar ist nur, dass Kamal Achanta nicht zum Einsatz kommen wird. Die Nummer fünf der Borussia wird jedoch als moralische Unterstützung im Tischtennis-Zentrum dabei sein und mitfiebern.
Kristian Karlsson, 2014 und 2016 mit Pontoise Gewinner der Champions League, hofft, dass er am Sonntag gegen Dimitrij Ovtcharov antreten darf. „Bei dieser Mannschaft ist es schwer zu sagen. Aber wenn, würde ich mir Dima aussuchen“, sagt der Schwede. Vielleicht auch, weil der in dieser Saison in der Königsklasse noch ungeschlagene Karlsson die deutsche Nummer eins zuletzt beim World Cup bezwingen konnte.
Einen mutigen Tipp gab Anton Källberg vor dem Hinspiel ab. „Wir gewinnen mit 3:1“, sagte der 19 Jahre alte Schwede. Es wäre ein Ergebnis, mit dem der Borussia-Tross bestens zum Rückspiel nach Russland reisen könnte.