Borussia Düsseldorf Borussia ringt Mühlhausen nieder

Ohne Fegerl, Källberg und Boll gewinnt der Tabellenführer mit 3:2 und steht fest als Vorrundenprimus.

Trainer Danny Heister (rechts), der am Sonntag selbst zum Schläger greifen musste und Kemal Achanta (links) beraten sich während einer Spielpause.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Das vorletzte Hauptrundenspiel der Tischtennis-Bundesliga-Saison 2016/17 beim Post SV Mühlhausen sollte für die Profis von Borussia Düsseldorf zum Stresstest für die wichtigen Aufgaben im April und Mai werden. Doch neben Timo Boll, der planmäßig nicht eingesetzt wurde, fehlten am Sonntag plötzlich auch Stefan Fegerl und Anton Källberg im Team des Titelverteidigers. Dafür fand sich ein Name in der Aufstellung wieder, der in dieser Spielzeit dort noch nie zu lesen war: Danny Heister. Der Trainer des Tabellenführers musste aufgrund der Abwesenheit dreier Profis mal wieder selbst zum Schläger greifen — ein Umstand, den es mit fünf Mann im Team der Borussia eigentlich nicht mehr geben sollte. Am Ende verlor Danny Heister sein Einzel gegen den auf Abschiedstour befindlichen Lars Hielscher, doch die Düsseldorfer behielten nach einem dreieinhalbstündigen Match mit 3:2 die Oberhand.

„Unter den Umständen ist das ein großer Erfolg“, sagte Manager Andreas Preuß. „Dass wir nun die Sicherheit haben, als Tabellenführer in die Playoffs zu gehen, gibt uns sehr viel Ruhe bei der Vorbereitung auf die nächsten Spiele.“

Dass Kamal Achanta im ersten Einzel des Nachmittags an die Platte trat, war ebenfalls ein ungewohntes Bild in dieser Saison. Der Routinier aus Indien, der den Rekordmeister im Sommer verlassen wird, kam in den 26 vorangegangenen Pflichtspielen nur selten zum Einsatz und dann meistens an Position drei. Gegen den Österreicher Daniel Habesohn sah es zunächst auch danach aus, als würde Achanta gewohnt zuverlässig abliefern und seine Farben in Führung bringen. Doch die Nummer eins des Post SV ließ sich von einem 0:2-Satzrückstand nicht entmutigen und entschied die folgenden drei Durchgänge allesamt knapp für sich. Kristian Karlsson gelang anschließend der Ausgleich. Ovidiu Ionescu konnte den Schweden nur im dritten Satz ärgern und nach gerade einmal 20 Minuten Spielzeit hatte Karlsson mit 3:1 gewonnen.

Beim Stand von 1:1 kam es zum Duell des 37-jährigen Hielscher mit dem 45-jährigen Heister. Und der ehemalige Düsseldorfer ließ gegen den aktuellen Borussia-Trainer keinen Zweifel daran aufkommen, wer zumindest aktuell noch voll im Trainings- und Wettkampfmodus ist. Heister versuchte immer wieder, die Ballwechsel kurz zu halten, dabei passierten allerdings zu viele leichte Fehler. So war es unter dem Strich eine klare Angelegenheit für Hielscher, der für seinen Dreisatzerfolg gerade einmal etwas mehr als 18 Minuten benötigte und sich anschließend in seinem letzten Heimspiel von den Zuschauern feiern ließ. Karlsson besorgte abermals den Ausgleich, die Partie wurde im finalen Einzel zwischen Ionescu und Achanta entschieden. Und dort behielt der Inder in fünf Sätzen die Oberhand.