Das junge DHC-Team begeistert

Die Spielerinnen von Trainer Nico Sussenburger wollen am Samstag die Position des Bundesliga-Spitzenreiters behalten.

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Düsseldorf. Es ist noch nicht einmal einen Monat her, da redete Nico Sussenburger seine Mannschaft betont und absichtlich stark. Der Trainer von Hockey-Bundesligist DHC hatte mit seinen Spielerinnen das Auftaktspiel der neuen Saison bei Titelanwärter Berliner HC knapp verloren. Weil die Oberkasselerinnen als Aufsteiger aber eine tolle Leistung gezeigt hatten und Sussenburger ohnehin von seiner Mannschaft überzeugt ist, ließ der Trainer keine Kritik zu und lobte sie stattdessen für einen tollen Auftritt. Es folgten vier Siege in Serie und der Sprung an die Tabellenspitze.

Vor dem Heimspiel Samstag (14 Uhr, Am Seestern) gegen den Club an der Alster wählte Sussenburger die andere Variante: Der DHC-Coach lobt auffällig häufig die Qualität des Gegners, der eigentlich nicht mehr so stark besetzt ist wie in den vergangenen Jahren. Die Hamburgerinnen mussten etablierte Kräfte durch junge Talente ersetzen. Und trotzdem sagt Sussenburger folgenden Satz: „Alster wird für meine Mannschaft der nächste ganz große Prüfstein. Da werden wir gefordert sein.“

Schlecht reden will und muss er sein junges Team nicht. Sussenburgers Spielerinnen haben die Erwartungen klar übertroffen. Doch der Trainer ist besorgt, dass aus der Tabellenführung mehr gemacht wird als sie wirklich aussagt. „Dass wir auf Platz eins stehen, ist schön und eine Bestätigung für unsere guten Leistungen. Aber die Saison ist noch lang. Und wir werden daraus keine übermütigen Schlüsse ziehen“, sagte der Trainer des DHC.

Er weiß nur zu gut, dass es in der Tabelle genauso schnell wieder bergab gehen kann. Dass einige Konkurrenten in der Spitzengruppe auch ein Spiel weniger als die Rot-Blauen absolviert haben, kommt erschwerend hinzu. Trotzdem überwiegt bei der Mannschaft vom Seestern eindeutig das Positive. Die Ausgeglichenheit im Kader ist ein Trumpf, den Sussenburger ausspielen kann. Ihm stehen weit mehr als 20 starke Spielerinnen mit Bundesligaformat zur Verfügung. Von fehlender oder geringer Erfahrung im deutschen Oberhaus war bei der jungen DHC-Mannschaft noch nichts zu spüren.

„Ich kann personell reagieren und bei zwei Spielen am Wochenende bedenkenlos rotieren“, sagte Sussenburger, der vor Gegner Alster warnt: „In den bisherigen Spiele dieser Saison hat Alster mit einem offensiven Raumpressing überzeugt. Daher werden wir gute Lösungen im Spielaufbau brauchen, um effektiv kontakten zu können.“ Mit Kontakten meint er wirkungsvolles Kombinationsspiel, das die Hamburgerinnen durch frühes Stören in der Regel zu unterbinden versuchen. Um seine Defensive muss sich Sussenburger keine Sorgen machen. In den vergangenen drei Spielen kassierte der DHC jedenfalls kein einziges Gegentor.