Fußball MSV Düsseldorf stürmt nach Sieg weiter der Oberliga entgegen
Düsseldorf · Der Landesligist aus Eller gewinnt das Derby beim Rather SV mit 5:1. Dämpfer für Unterrath und Schwarz-Weiß.
Der Ex-Rather Tom Hirsch war der mitentscheidende Mann beim Stadtderby im Waldstadion: Dem Stürmer gelangen zwei Treffer beim 5:1-Kantersieg an seiner alten Wirkungsstätte (48./90.) Bis 2020 trug der heute 26-Jährige noch das schwarz-weiße Trikot, ehe er zum MSV wechselte. Aus Respekt vor seinem alten Verein vermied Hirsch ausgiebige Jubel bei seinen Treffern. Die anderen MSV-Tore erzielten der belgische Stürmer Balosa Josue Dieluvua (61./63.) und Yassir Sadki (51.). Mit der 1:5-Klatsche endete für die Rather die Serie von zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage. Der MSV stürmt hingegen weiter unaufhaltsam Richtung Oberliga. Da die Verfolger Kapellen und Viersen jeweils nur unentschieden spielten, beträgt der Vorsprung an der Tabellenspitze nun sogar 12 Punkte. Und der MSV hat noch ein Spiel mehr in der Hinterhand als die Rivalen.
Dabei ging der Rather SV noch mit einem torlosen Unentschieden in die Kabine, das durchaus als Achtungserfolg gelten konnte. „Wir verschlafen dann aber eine Viertelstunde nach der Pause“, analysierte Raths Sportlicher Leiter Peter Korn. Der MSV zog in dieser Phase uneinholbar auf 0:4 davon. „Die Mannschaft hat aber nie aufgesteckt und sich mit dem 1:4 belohnt“, konstatierte Korn. Ibrahim Dogan gelang der Ehrentreffer. Tom Hirsch sorgte für den 1:5-Endstand. „Wir waren sicher keine vier Tore schlechter“, betonte Korn, „ich mache der Mannschaft keinen großen Vorwurf, denn sie war engagiert. Die Qualität des Gegners hat sich in den entscheidenden Momenten durchgesetzt.“ Mohamed Dair, Sportlicher Leiter des MSV, bilanzierte: „In der ersten Hälfte stand der Gegner sehr tief. Wir konnten unsere Passquote nicht hochhalten. In der zweiten Hälfte kam unser Kombinationsspiel zur Geltung und es waren sehr schön herausgespielte Tore. Als wir angefangen haben Fußball zu spielen, hatte der Gegner so gut wie keine Chance mehr. Da hat man gemerkt, dass sie resigniert haben.“ Sufian Abou Laila musste beim MSV einmal mehr wieder in der Innenverteidigung aushelfen, weil Assani Lukimya weiterhin ausfiel. Gerade angesichts der vielen Ausfälle äußerte Dair: „Ich bin stolz auf diese Mannschaft.“ Er ergänzte zudem: „Danke auch an die vielen Zuschauer, die mitgereist sind und das hier zu einem Heimspiel gemacht haben.“
Bitter beim Rather SV: Ibrahim Dogan, der nach der Pause erst eingewechselt wurde, musste in der Schlussphase wieder vom Platz. Beim Stürmer besteht der Verdacht auf einen Zehenbruch.
Die SG Unterrath ließ
Effizienz vermissen
Die SGU wartet weiter auf den nächsten Sieg. Das Team von Deniz Top kam beim Tabellenschlusslicht nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus und ist nun seit sechs Spielen sieglos. „Es ist für uns ein sehr ernüchterndes Ergebnis“, konstatierte Top nach Spielende und monierte: „Wir waren die spielbestimmende Mannschaft, haben es in den ersten zehn Minuten verpasst, mit drei guten Möglichkeiten den Torreigen für uns zu eröffnen.“ Wenig später gingen die Gastgeber sogar durch Fawad Mirzada in Führung. Yukichi Sasaki glich schließlich kurz vor dem Pausenpfiff nach toller Vorarbeit von Ilias El Joudi aus. Auch im zweiten Durchgang zeigte sich ein ähnliches Bild. Die SGU spielte sich einige Chancen heraus, ließ aber die Effizienz und Zielstrebigkeit im Abschluss vermissen. Der Ausfall von Top-Stürmer Salim El Fahmi war auch am Sonntag zu spüren „Man merkt, dass Salim uns mit seiner Qualität an allen Ecken und Enden fehlt“, sagte Top.
Schwarz-Weiß rutscht
wieder in Gefahrenzonen
Schwarz-Weiß muss im Abstiegskampf einen Dämpfer hinnehmen. Durch die 1:3-Niederlage in Solingen sind die Oberbilker wieder auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Zur Pause sah es dabei sogar noch recht gut aus. Die 06er hatten zwar weniger vom Spiel, gingen aber nach einer halben Stunde durch ein Tor von Kapitän Malte Boermans in Führung. In der zweiten Halbzeit brach das Team von Yannick Meurer, das ohne ihren Abwehrchef Daniel Marcel Becker antreten musste, dann ein. Kurz nach der Pause kamen die Gastgeber durch einen umstrittenen Foulelfmeter zum Ausgleich. Nur zwei Minuten später war die Partie gedreht. Kurz vor Schluss legten die Solinger dann noch einen dritten Treffer nach. SW-Coach Yannick Meurer rätselte über die Leistung seiner Mannschaft. „Alle Tugenden, die für den Abstiegskampf wichtig sind, haben heute gefehlt. Kampf, taktische Disziplin, Siegeswille – alles, was uns in den letzten Wochen stark gemacht hat, ist heute aus unerklärlichen Gründen überhaupt nicht zu finden gewesen.“