Tischtennis-WM Die Tischtennis WM in Zahlen: 6000 Bälle und 22.500 Essen

Die Tischtennis-WM in Düsseldorf ist ein "logistisches Mammutprojekt"

Der Deutsche Timo Boll in Aktion in der Trainingshalle.

Foto: Rolf Vennenbernd

Düsseldorf. ISS Dome, Esprit-Arena, Rochusclub, Eisstadion an der Brehmstraße, Burg-Wächter-Castello: Düsseldorf ist eine Sportstadt, auch wenn die Fortuna, 1979 immerhin im Europapokalfinale der Pokalsieger, unlängst nur knapp dem Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga entronnen ist.

Die Zelulloid-Artisten von Borussia Düsseldorf blicken auf 28 Deutsche Meisterschaften und 14 Europapokal-Triumphe zurück. Kein Wunder also, dass die Tischtennis-Weltmeisterschaften nach Berlin (1930), Dortmund (1959, 1989, 2012), München (1969) und Bremen (2006) mit Düsseldorf in diesem Jahr zum siebten Mal nach Deutschland vergeben wurden. "Wir stemmen hier ein logistisches Mammutprojekt", plant Martin Ammermann, Geschäftsführer der Messehallen am Rhein, in denen die WM seit diesem Montag acht Tage lang ausgetragen wird, das Event mit seinen zahlreichen Helfern seit zwei Jahren akribisch. Wir haben die interessantesten Zahlen und Fakten für Sie zusammengefasst.

Aufbau: Über eine Woche lang hat es gedauert, ehe in Halle 6 der Messe eine Stahlrohrtribüne mit 8000 Sitzplätzen stand. An 32 Tischen hat dort am Montag die Qualifikation begonnen, 32 weitere stehen in der Trainingshalle, von den Organisatoren Center Court genannt. Auf 8000 Quadratmetern Fläche liegt ein roter Boden, darunter ein Parkett. Zwei Kilometer Banden trennen die Boxen voneinander ab, 6000 Bälle sind im Einsatz.

Teilnehmer:
226 Länder umfasst der Weltverband ITTF, 130 Nationen haben zusammen rund 700 Aktive an den Rhein entsandt, die in fünf Wettbewereben ihre Weltmeister ausspielen. Über 50.000 Besucher werden an den acht Tagen in der Messehalle erwartet, dazu kommen 3500 Akkreditierte. 600 davon sind Journalisten, 300 aus Deutschland.

Wirtschaftsfaktor:
Für Spieler, Trainer, Funktionäre, Fernsehschaffende, Radioreporter und Kollegen der schreibenden Zukunft hat der Veranstalter 18.000 Übernachtungen gebucht und 20.000 Kilometer Shuttle-Service organisiert. Fast 50 Köche bereiten für die Akkreditierten in einem Restaurant, das 800 Menschen Platz bietet, 22.500 Mittag- und Abendessen vor.

Volunteers: 350 Freiwillige sind bis Pfingstmontag im Einsatz - vom Catering bis hin zum Fahrdienst und den Doping-Kontrollen. Insgesamt gingen rund 600 Bewerbungen ein, die Hälfte all derer, die mithelfen wollten, die WM in Düsseldorf zu einem, wie es Martin Ammermann nennt, „einmaligen Erlebnis“ werden zu lassen, musste also abgelehnt werden.

Medien: Die ITTF rechnen weltweit mit 400 Millionen Fernsehzuschauern. Für die Übertragungen von ARD und ZDF in deutsche Wohnzimmer sind HR und WDR federführend. Die Qualifikation und die ersten Runden lassen die Sendeanstalten verstreichen, ab Freitag beginnen sie mit ihrer Live-Berichterstattung bzw. den Zusammenfassungen, die jedoch pro Tag eine Stunde nicht überschreiten werden. Eine Komplett-Abdeckung bietet die ITTF, die bis zu acht Spiele pro Runde live und kostenlos im Internet auf itTV (www.ittf.com/ittv) zeigt. Auch laola.tv zeigt im Internet sehr viele Spiele.

Tickets: Maximal 55.000 Besucher werden in die Messehalle passen, „wenn wir 50.000 Tickets verkaufen können, so wäre die Veranstaltung ein großer Erfolg", glaubt Michael Geiger. Der Präsident des Deutschen Tischtennis-Bundes kann sich beruhigt zurücklehnen, denn rund 48.000 Karten sind schon weg. Das Pfngstwochenende ist ausverkauft, für die nächsten Tage gibt es noch Tickets online (www.wttc2017.com/tickets) oder telefonisch (01806050400)