Düsseldorfer EG Die Tops und Flops des DEG-Wochenendes
1:3 gegen Schwenningen, 1:5 gegen München — die DEG ist nur noch Vorletzter.
Düsseldorf. Es war ein schwarzes Wochenende für die Düsseldorfer EG: zwei Niederlagen, der Sturz auf den vorletzten Platz der Deutschen Eishockey Liga und wütende Fans. Nach dem 1:3 gegen Schwenningen und dem 1:5 in München geht nun in die Länderspielpause. Die WZ sagt, was lief und was nicht.
Trainer Mike Pellegrims sagte nach dem 1:3 gegen Schwenningen zur Verwunderung der Zuhörer, dass er seinem Team „keinen Vorwurf“ machen könne, die Spieler waren kritischer. „Das war nicht genug“, sagte John Henrion, „wir kreieren Schüsse, aber wir müssen mehr Betrieb vor dem Tor machen“, ergänzte Darryl Boyce. Am Sonntag sprach Johannes Huß: „Wir müssen hinten besser stehen und vorne jetzt mal Tore schießen.“
Es hat ähnliche oder auch größere Krisen in den vergangenen Jahren gegeben, aber selten war die Stimmung rund um die DEG so schlecht wie aktuell. Am Freitag gab es Pfiffe, im Internet überbieten sich die Fans bei den Beschimpfungen der Spieler und Trainer. Das darf man nicht alles so ernst nehmen, was der DEG aber Sorgen machen sollte, sind die vielen Fans, die mit dem neuen Kader nicht warm werden, weil es an Identifikation fehle. Die sollte ja gestärkt werden. Dass das nach dem Abgang der Kreutzers und der Verpflichtung eines unnahbaren Trainers, der die Spiele emotionslos verfolgt, nicht funktioniert, ist allerdings keine Überraschung.
Es ist nicht einfach, Positives zu finden, aber weil es erneut keinen Gegentreffer in Unterzahl gab, nehmen wir das. Fünf Mal hatten die Gegner Powerplay, ein Tor fiel nicht. Also hat die DEG ihre Erfolgsquote auf 84,4 Prozent gesteigert. Das ist ordentlich.
123 Schüsse hat die DEG am Wochenende abgefeuert. Das klingt überragend. Aber wer genauer hinsieht, verwendet lieber andere Worte: harmlos, ideenlos, Alibi-Eishockey. Sicher, die DEG verbringt viel Zeit in der gegnerischen Zone und schießt viel, gefährlich wird es aber selten. Weil sie sich nach außen drängen lässt und nicht in gefährliche Zonen kommt. Weil sie unplatziert schießt. Und weil sie vor dem Tor zu wenig arbeitet, um dem Torwart die Sicht zu nehmen, Scheiben abzufälschen oder auf Nachschüsse zu gehen. Die Schusseffizienz lag am Wochenende bei 2,6 Prozent, das Fünffache muss her. Und das waren die 76 Schüsse, die aufs Tor flogen. Auf alle 123 gerechnet, beträgt die Quote 1,6 Prozent. Die DEG braucht mehr als 60 Schüsse für ein Tor.
Wie gesagt, viel Positives gab es nicht. Zumindest hat Marcel Brandt in München aber sein erstes Saisontor erzielt. Das wird dem Mann guttun, der in der Vorsaison ein starker Verteidiger war, jetzt aber als unterdurchschnittlicher Stürmer in der vierten Reihe ohne viel Eiszeit daherkommt. Warum es einen mobilen Mann mit gutem Schuss nicht an der blauen Linie braucht, bleibt das Geheimnis von Mike Pellegrims,
So platt es sich anhört: Die Tabelle sollte der DEG große Sorgen machen. Bereits jetzt sind es fünf Zähler Rückstand auf Rang zehn, und weil dort die Kölner Haie stehen, die sicherlich noch klettern, sollte die DEG auf andere Teams schielen, die leichter einzuholen sind. Iserlohn auf Rang acht zum Beispiel. Aber die Roosters haben bereits sieben Zähler Vorsprung. Es sind zwar noch 32 Spiele übrig, aber allzu groß sollte die DEG den Vorsprung nicht werden lassen. Da das erste Spiel nach der Länderspielpause gegen Iserlohn steigt, ist das vorentscheidend für die nächste Zeit. Auch für die Stimmung unter den Fans.