Die Tops und Flops des DEG-Wochenendes
Erstmals gab es für die DEG an einem Wochenende zwei Siege: 6:4 gegen München, 5:1 in Iserlohn. Heute kommen die Eisbären.
Gerade eine Woche liegt zwischen den Bildern. Aber sie wirken, wie aus verschiedenen Saisons. Vor acht Tagen herrschte Fassungslosigkeit unter Fans und Spielern der Düsseldorfer EG. Zwei Niederlagen nach Führung, eine gar bei ganz schwachen Krefeldern. Der rot-gelbe Haussegen hing gehörig schief. Nun ist das wieder anders. Am Freitag gab es einen umjubelten 6:4-Erfolg über den Deutschen Meister aus München, am Sonntag ein 5:1 in Iserlohn. Was lief gut, wo ist Luft nach oben?
Gerade 13 Minuten waren am Freitag gespielt, da stand es bereits 3:0. Weil die DEG die Gäste einschnürte, Zweikämpfe und Laufduelle gewann und jede Chance nutzte. „Wir haben München überrumpelt“, sagte der überragende Alexander Barta. Ein „Traumstart“, ergänzte Verteidiger Stephan Daschner, der das 2:0 vorbereitet hatte. So ging es in Iserlohn weiter. „Wir sind gekommen wie die Feuerwehr“, jubelte Mathias Niederberger. Denn auch im Sauerland stand es schnell 3:0.
So stark die Anfangsphasen sind, so sehr baut die DEG im letzten Drittel ab. An diesem Wochenende galt das für das Spiel gegen München, als aus einem 5:1 ein 5:4 wurde. „Wir hatten auch schon in den Spielen davor unsere Schwierigkeiten im letzten Drittel“, sagte Daschner. Auch in Iserlohn fing sich die DEG in der 41. Minute direkt einen Gegentreffer, fand dann aber schnell zu ihrem Spiel. Trotzdem: Die Bilanz im letzten Drittel ist nach acht Spielen schwach: 9:15 Tore.
Mike Pellegrims betont immer wieder, dass er mit vier gleichstarken Sturmreihen spielen will. Und selbst jetzt wollte er kein Extralob an Alexander Barta, Max Kammerer und Alexej Dmitriev verteilen: „Auch die anderen Reihen haben viel Energie reingebracht“, sagte der Coach. Allerdings waren die nicht wie Kammerer-Barta-Dmitriev an neun Toren beteiligt, machten nicht sechs selbst oder sammelten insgesamt 13 Scorerpunkte. „Es funktioniert super“, befand Dmitriev. Und Barta sagte: „Wir harmonieren gut, und wenn wir unsere Tore machen, geben wir der Mannschaft die Chance, Punkte zu holen.“
Die beiden Siege seien „umso bemerkenswerter, weil wir relativ große Verletzungsprobleme haben“, sagte Geschäftsführer Stefan Adam mit Blick auf die Ausfälle von Daniel Weiß, Rob Bordson und nun auch Tim Conboy, der sich gegen München den Rücken verknackste. Vor allem Conboys Ausfall wiegt schwer, sind die Ersatzverteidiger Johannes Huß und Nicklas Mannes doch erst 19 Jahre alt und noch nicht hundertprozentig einsatzbereit. Mannes machte erst ein Spiel für den Kooperationspartner Bad Nauheim in der DEL 2, Huß hat noch gar nicht gespielt. So wird die DEG auch heute (17 Uhr) gegen Berlin mit sechs Verteidigern spielen.
Die Zahlen sprechen nicht für den DEG-Torwart. Im Schnitt kassiert Mathias Niederberger derzeit 3,3 Tore und wehrt nur 89,4 Prozent der Schüsse ab. „Manchmal sagt die Statistik dann doch nicht so viel aus, ich fühle mich ziemlich gut“, sagt Niederberger selbst und liegt damit gar nicht so falsch. Nach einem wackeligen Start hat er sich stabilisiert, hielt schon gegen Mannheim und Wolfsburg stark. Gegen München war er in den ersten beiden Dritteln überragend, später wurde der Druck zu groß, seine Vorderleute halfen ihm zu wenig. In Iserlohn zeigte er nun sein bestes Spiel: nur ein Gegentor, 96,2 Prozent Fangquote.
Gegen den Deutschen Meister kamen nur 5738 Zuschauer. Insgesamt liegt der Schnitt bei 6170. Das sei eine „gute Basis, die Atmosphäre hat gepasst und war top“, sagt Geschäftsführer Adam. Nun ist der erste Monate der Saison immer schwer, allerdings hatte die DEG mit Mannheim und München zwei attraktive Gegner zu Gast. „Letztendlich muss die Mannschaft in Vorleistung gehen und überzeugen, dann werden wieder mehr Zuschauer kommen.“ Unzufrieden mit den Zahlen sei er aber nicht. Und vielleicht kommen heute (wz.de/liveticker) gegen Berlin ja ein paar mehr.