Spiel der Woche Die „Wundertüte“ aus Lohausen führt die Liga an
Düsseldorf · Mit der Verpflichtung von Trainer Torsten Schedler ging ein Ruck durchs Team.
Wenn man im Düsseldorfer Amateurfußball nach einer Wundertüte sucht, dann wird man beim Lohausener SV fündig. Der „Dorfverein“, der in der vergangenen Saison nur knapp dem Abstieg in die Kreisliga A entkam, führt plötzlich nach sechs Spieltagen die Tabelle in der Bezirksliga an. Der Hauptgrund für den Aufschwung sitzt nach Meinung von LSV-Torjäger Lukas Kleine-Bley auf der Bank. „Mit der Verpflichtung von Torsten Schedler als Trainer ging noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft. Er hat einen engen Draht zu uns Spielern. Das wirkt sich irgendwie positiv auf dem Platz aus“, schwärmt der 20-Jährige. Schedler übernahm das Zepter im Laufe der vergangenen Saison vom erfolglosen Markus Rüsing, konnte die Wankelmütigkeit seines Teams zunächst aber auch nicht beseitigen. Inzwischen hat der Linienchef aber den Dreh gefunden, die Qualität seines Teams konstant herauszukitzeln.
Es ist alles drin für den LSV – was nicht unbedingt Aufstieg heißt
Dass das Potenzial vorhanden ist, belegt schon ein Blick auf den Kader. In ihm tummeln sich mit Ex-Profi Ahmet Cebe, Kapitän Michael Behlau und Albert Große-Ophoff einige ausgebuffte Kicker, an deren Seite Jungspunde wie eben Lukas Kleine-Bley aufblühen. Der 20-Jährige, der in der Jugend auch schon für die Fortuna spielte, wechselte als A-Jugendlicher zum LSV, um dort wieder mit seinen Freunden kicken zu können. Das familiäre Umfeld in Lohausen beflügelt ihn. Aktuell ist Kleine-Bley mit acht Treffern sogar erfolgreichster Torschütze im Team. An die große Glocke hängen will er seinen Erfolgslauf aber nicht. „Ich bin seit längerer Zeit frei von Verletzungen und stehe oft richtig. Es läuft momentan einfach. Letztlich ist es aber total egal, wer bei uns die Tore macht, solange wir gewinnen“, schmunzelt der Angreifer.
Geht es nach ihm, dann soll die Siegesserie am Sonntag gegen Aufsteiger Wersten 04 fortgesetzt werden. „Mit der Einstellung der letzten Wochen ist da auf jeden Fall etwas drin“, glaubt Kleine-Bley. Angesprochen auf das Saisonziel zitiert der Knipser am liebsten seinen Trainer. „Er sagt uns immer, alles sei möglich“, so Kleine-Bley. Als Aufstiegsparole will er das aber nicht verstanden wissen. „Gemeint ist wohl eher, dass für uns in beide Richtungen alles möglich ist.“ So, wie man es von einer „Wundertüte“ halt gewohnt ist.