Düsseldorf Djamila Böhm peilt Medaille in Leipzig an
Fünf Düsseldorfer starten am Wochenende bei der Hallen-Meisterschaft.
Düsseldorf. Das Interesse ist riesig, die Halle seit Tagen ausverkauft. Wenn am Wochenende die besten Leichtathleten des Landes zur Deutschen Hallen-Meisterschaften in der Leipziger Arena zusammenkommen, werden an beiden Tagen jeweils fast 5000 Zuschauern dabei sein.
Zu sehen bekommen sie dann auch fünf Düsseldorfer, von denen sich ART-Hürdenläuferin Djamila Böhm die größten Medaillenhoffnungen macht. Die aktuelle Deutsche U 23-Meisterin über 400 Meter-Hürden will eine Zeit laufen, die unter ihrer bisherigen Bestleistung von 54,21 Sekunden liegt — und damit sogar eine Medaille erreichen. Ihr Trainer Sven Timmerrmann ist schon mal optimistisch: „Djamila geht auf einer 53er-Zeit los“, kündigt er an. Das könnte der 22-Jährigen sogar einen Platz in der Nationalstaffel über 4 x 400 Meter bei der Hallen-EM in Belgrad am ersten März-Wochenende einbringen.
Die Kommunikations-Studentin der Uni Düsseldorf war im Vorjahr nach der DM in Kassel „höchst unglücklich“ gewesen, weil sie als Vierte auf der 400-Meter-Hürden-Strecke nicht nur an einer Medaille vorbei gelaufen war, gleichzeitig hatte sie auch die Norm für die Olympischen Spiele von Rio de Janeiro knapp verfehlt. Ihre 400-Meter-Hürden-Welt war spätestens nach der U 23-DM in Wattenscheid wieder in Ordnung. Dort gab es den Meistertitel und in der Hierarchie der besten deutschen Läuferinnen sogar den dritten Platz in der Bestenliste.
Böhm ist allerdings nicht die einzige Medaillenhoffnung für den ART. Mit Philipp Baar (3000 Meter) und Toni Riediger (1500 Meter) gibt es zwei aussichtsreiche Läufer. Riediger war im Vorjahr Siebter bei der Hallen-DM über 1500 Meter und möchte zumindest diesen Platz auch wieder erreichen. Baar rechnet sich einen guten Platz über 3000 Meter aus. Bei den Berlin-Brandenburgischen Meisterschaften war er in 8:09,33 Minuten Vizemeister geworden — in einer Zeit, die im Vorjahr bei der DM zu Bronze gereicht hätte. Das Rennen am Samstag ist um 17.40 Uhr live bei Eurosport zu sehen.
Mit Lukas Hein hat es auch ein Sprinter des ART nach Leipzig geschafft. Der 21-jährige ist für den 60-Meter-Lauf gemeldet (Bestzeit: 6,93 Sekunden).
Ebenfalls qualifiziert, aber nicht am Start ist die Angermunderin Rebecca Pietsch. Obwohl sie mit der Höhe von 4,05 Meter in der Meldeliste für Leipzig steht, wird die 21 Jahre alte Stabhochspringerin nicht vor Ort sein. „Der Deutsche Leichtathletik Verband hat Rebecca Pietsch als Nachrückerin gemeldet“, erklärt Angermunds Leichtathletik-Chef Klaus Kirberg, „Rebecca wird deswegen aber nicht von ihrem Studienort aus Amerika über den großen Teich anreisen.“
Ähnlich ist die Situation des ART-Kugelstoßers Yannik Schaly. Der 25-Jährige hatte zwar am vergangenen Sonntag in Nashville (USA) die Weite von 17,91 Meter geschafft und sich damit für die Hallen-DM am Wochenende qualifiziert. Aber auch er verzichtet auf die weite Reise nach Leipzig und bleibt in den USA.