Laufsport Düsseldorf rüstet sich für den 13. Marathon

Über 17 000 Aktive sind insgesamt auf der Strecke unterwegs.

Foto: Lange

Düsseldorf. Am Sonntag steht Düsseldorf ganz im Fokus der Läufer, über 17 000 haben sich zum MetroGroup-Marathon angemeldet, der zum 13. Mal stattfindet. 4000 Läufer nehmen die kompletten 42,2 Kilometer unter die Füße, 12 800 laufen in ihren Firmen-Staffeln mit je vier Läufern die Strecke, die am Josef-Buys-Ufer vor den Rheinterassen beginnt. Am Kids-Cup über 4,2 Kilometer nehmen auch noch 1000 Läufer teil. Einradfahrer oder Handbiker sind erstmals nicht mehr im Programm.

Schon vor sechs Jahren waren auch die Inline-Skater von der Strecke genommen worden. Die Marathon-Veranstaltung läuft nach den Regeln des Internationalen Leichtathletik-Verbandes, schließlich kann Lokal-Matador André Pollmächer (Rhein-Marathon) die WM-Norm für Peking (2:12:45 Stunden) in Düsseldorf laufen, und da möchte Renndirektor und Cheforganisator Jan Winschermann den ständig strenger werdenden Regularien hinsichtlich der Wertung von Normzeiten und Rekorden gerecht werden.

Neu ist auch, dass diesmal André Pollmächer an der Spitze so ziemlich alleine auf der Strecke sein wird. Denn die vor ihm (Rang 11) im Vorjahr platzierten schnellen Läufer aus Kenia und Äthiopien sind diesmal nicht dabei, weil Jan Winschermann sie nicht mehr (vom eigenen Geld) bezahlen will. Immerhin wird noch der aktuelle Deutsche Halb-Marathon-Vize-Meister Manuel Stöckert (Ostheim/Rhön) an den Start gehen, wie auch die Vorjahrssiegerin Annie Bersagel aus den USA (die WZ berichtete darüber in der Printausgabe). Hinter diesen Top-Läufern klafft dann leistungsmäßig eine große Lücke.

Jan Winschermanns Traum ist es, dass seitens der Stadt-Politik erkannt wird, dass „Marathon längst zum touristischen Stadt-Marketing gehört“. Das sieht man auch beim rheinischen Konkurrenten Köln so, der schon im Jahr 1997 den ersten City-Marathon mit großen Teilnehmerzahlen im Rheinland angeboten hatte und damit Düsseldorf sechs Jahre voraus war. Inzwischen haben die Kölner auch viele Teilnehmer verloren.

Seit vergangenem Herbst machen Düsseldorf und Köln gemeinsame Sache hinsichtlich der Anwerbung von ausländischen Läufern. Das gemeinsame Produkt wird auf den weltweiten Marathon-Messen als „Laufen im Rheinland“ angeboten. Winschermann sieht das Problem des stagnierenden Zuspruchs von Läufern für den Standort darin, dass es Düsseldorf bisher noch nicht gelungen war, Weltklasse-Top-Zeiten von unter 2:06 Stunden zu präsentieren. „Die meisten Läufer starten lieber dort, wo die ganz schnellen Zeiten möglich sind“, sagte Winschermann, der bis eine Million Euro mehr für solche Top-Zeiten ausgeben müsste. Das Geld steht ihm aber nicht zur Verfügung.