Düsseldorfer Leichtathletik-Jugend im Gold-Rausch
Ivy Atieno ist mit drei Titeln die erfolgreichste Sprinterin bei den Deutschen Meisterschaften. Jessie Maduka siegt bei der U 18.
Düsseldorf. So erfolgreich wie bei der Jugend-DM in Rostock hat die Düsseldorfer Leichtathletik-Jugend bis 19 Jahre seit 30 Jahren nicht mehr abgeschnitten:
Viermal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze. Im Jahr 1983 hatte es in Dortmund sogar fünfmal Gold gegeben. Im Vorjahr war schon in Rheydt eine dreifache Titelausbeute gelungen.
Diesmal wurde den ART-Mädchen viermal Gold umgehängt, darunter dreimal der 18-jährigen Ivy Atieno, die nach den 100 Metern am Freitag (11,91 Sekunden), auch am Samstag den 200-Meter-Lauf mit einer Steigerung um eine halbe Sekunde (23,77 Sekunden) gewann.
Am Sonntag gelang dann der ART-U-20-Sprintstaffel mit Ivy Atieno als Startläuferin die Titelverteidigung in deutscher Jahres-Bestzeit und neuer Nordrhein-Rekordzeit (45,40 Sekunden). „Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich mit drei Goldmedaillen nach Hause fahre“, sagte die ART-Sprinterin.
Gold gewann auch Jessie Maduka (ART) im 100-Meter-Lauf der U 18. „Eigentlich hatte ich einen ganz schönen Bammel“, gestand die 17-Jährige bei der Siegerehrung. Maduka verteidigte ihren Meistertitel mit knappen Vorsprung (11,88 Sekunden) gegen die stark aufkommende Soesterin Gina Lückenkemper (11,91 Sekunden). In der Meldeliste hatten Lückenkemper und Lisa Mayer vor Jessie Maduka gestanden.
Im Düsseldorfer Lager hatte man auf Jessie Madukas Sieg und auch auf das ART-Staffelgold gehofft. Auch Silber war für die ART- Hürdenläuferin Monika Zapalska nach dem siebten Platz bei der U 20-EM in Rieti in der Vorwoche erwartet worden.
Im Gegensatz zu Rieti machte die Chemnitzerin Franziska Hofmann keinen Fehlstart und holte sich das Gold (13,57 Sekunden) vor Monika Zapalska (13,87 Sekunden). Die hatte zuvor ihrer Konkurrentin für das Pech in Rieti eine selbst gebastelte Trostmedaille überreicht.
Am Sonntag kulminierte die Spannung vor den abschließenden Wettbewerben, bei denen nochmals Gold möglich schien. Dem Druck nicht ganz gewachsen war Maike Schachtschneider (ART) im 400-Meter-Finale, in dem sie gegen ihre EM-Bronze-Staffelkolleginnen als Vierte (55,07 Sekunden) diesmal Bronze verpasste. Im Vorlauf war sie locker schneller gewesen (54,77 Sekunden).
Als dann die 4 x 100- Meter-Staffel des ART mit Ivy Atieno, Monika Zapalska, Maike Schachtschneider und Jessie Maduka in 46,30 Sekunden ihren Vorlauf gewann, war man auf weiteres Gold schon gepolt - bis zum nächsten Vorlauf als Erfurt/Jena in 46,15 Sekunden noch schneller in neuer deutsche Jahres-Bestzeit lief.
Dabei hatte deren Trainingsstätte in Jena Wochen lang unter Hochwasser gestanden. „Ist das aufregend“, schrieb Hannelore Vreys, Managerin und Großmutter von Jesssie Maduka auf Facebook, um dann nach dem grandiosen Sieg des ART nur noch ein kurzes „Super“ zu hinterlassen. Erfurt/Jena steigerte sich ebenfalls auf 45,70 Sekunden.
So hoch wie die Angermunderin Rebecca Pietsch war seit dem Jahr 2004 keine Düsseldorfer Stabhochspringerin in der Jugendklasse mehr gesprungen. Damals war es Anna Battke. Pietsch holte mit neuer Bestleistung von 3,90 Meter Bronze. B.F.