Judo „Uns Judoka trifft das alles besonders hart“

Düsseldorf · Johannes Frey fehlen die Trainingspartner.

Johannes Frey muss ein weiteres Jahr auf Olympia warten.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Eigentlich sollte jetzt die heiße Phase der Vorbereitung auf Olympia beginnen. Das ist auch für Johannes Frey vom Stockheim Team Düsseldorf vorbei. Wie geht es nach der Verschiebung weiter beim Judoka des JC 71? Wir sprachen mit ihm.

Wo erreiche ich Sie?

Johannes Frey: Ich bin derzeit in St. Augustin. Das ist mein Heimatstandort. Außerdem wohnt dort mein Vater. Dort leben derzeit mein Vater, mein Bruder und ich.

Wie können Sie trainieren?

Frey: Das Training ist im Moment nur ein Behelfstraining, das ich zusammen mit meinem Bruder nach den Vorgaben des Bundestrainers gestalte. Das Training ist eine Fortführung des Konditions- und Ausdauerblocks, den wir bereits im Trainingslager auf Lanzarote begonnen haben.

Wie erleben Sie die Kontaktsperre, hat es große Veränderungen gebracht? Wen vermissen Sie am meisten?

Frey: Die Kontaktsperre trifft uns Judoka besonders hart. Wir sind darauf angewiesen, mit einer Vielzahl von Trainingspartnern unsere Techniken anzuwenden und zu verbessern. Das ist in den letzten Wochen viel zu kurz gekommen. Am meisten vermisse ich also die Trainings- und Sparringspartner, mit denen ich regelmäßig und sportartspezifisch trainiere.

Wann war das letztmalig?

Frey: Das letzte mal richtig Judo habe ich beim Heim Grand Slam in Düsseldorf erlebt.

Was bedeutet die Olympia-Verschiebung für Sie?

Frey: Meine Lebensplanung bedarf dazu keiner Änderung. Als Bundespolizist in der Ausbildung stehe ich mit meiner Dienststelle im Dialog, was die Gestaltung des nächsten Jahres, bis hin zu den Spielen, angeht. Ich werde mit meinem Bruder Karl-Richard bei Olympia antreten, wann und wo sie auch immer stattfinden. Das ist der Plan, und an dem halte ich fest.

Was wünschen Sie sich für das restliche Jahr?

Frey: Ich wünsche mit zuerst, dass diese Pandemie ihre tödliche Wirkung verliert und die Weltgemeinschaft diese schreckliche Krise bald übersteht. Ich bedauere die Verluste, die sie bereits gekostet hat und wünsche uns allen die erforderliche Geduld und das Durchhaltevermögen. Für mich persönlich habe ich, aller Widrigkeiten zum Trotz, entschieden, nächstes Jahr noch stärker zu sein als zum Zeitpunkt der Nominierung für Olympia 2020. Ich wünsche mir, dass wir alle gesund bleiben.