Ex-Profi Ferdi Berberoglu: Für die Bezirksliga eigentlich zu schade

Ex-Profi Ferdi Berberoglu beim DSC.

Düsseldorf. Was passiert, wenn ein Profi-Fußballer in der Bezirksliga kickt? Er rennt an seinen Gegenspielern vorbei, als wären sie unbewegliche Hütchen. Er verzückt mit seinen Aktionen Mitspieler und Gegner gleichermaßen. Und er schießt Tor um Tor. Sechzehn Treffer stehen für Ferdi Berberoglu, den Stürmer des DSC 99, bis jetzt zu Buche. An der Windscheidstraße hofft man, den 30-Jährigen in der Winterpause halten zu können.

Als wäre für den Traditionsverein die Verpflichtung von Frank Mitschkowski nicht schon ein Glücksfall gewesen, brachte der neue Trainer gleich noch ein Geschenk mit. Er rief seinen ehemaligen Zögling Ferdi Berberoglu an und motivierte ihn, nach zwei Jahren wieder seine Fußballschuhe zu schnüren. In der A-Jugend des Rheydter SV arbeiteten beide vor über zehn Jahren zusammen, danach entwickelte sich eine Freundschaft.

Aus der Jugend ging es für Berberoglu gleich zu Borussia Mönchengladbach II. Zwar machte der Deutsch-Türke mit ein paar Toren auf sich aufmerksam, insgesamt hielt ihn Trainer Holger Fach aber für zu defensivschwach. Nach Stationen bei Yurdumspor Köln und Rheydt ging es für Berberoglu in die Türkei, wo er seine Brötchen acht Jahre lang in der zweiten Liga verdiente. Aus privaten Gründen ging der Vollblutstürmer zurück nach Deutschland, wo adäquate Angebote aber auf sich warten ließen.

Die Hoffnung, unter Mitschkowski die Lust am Fußball zurück zu erlangen, erfüllte sich nun: „Es macht wieder Spaß wie früher. Die Anerkennung der Zuschauer und Mitspieler, die familiäre Atmosphäre beim DSC — alles passt.“ Sowohl Spieler als auch Verein sind realistisch genug um zu wissen, dass Berberoglu, der sich selbst als Fitnessfreak bezeichnet und sich neben den Fußballeinheiten drei Mal in der Woche im Fitnessstudio quält, nicht in die Bezirksliga gehört. Die Vereinbarung zwischen beiden Parteien endet im Winter, laut eigener Aussage haben bereits zwei Oberligisten und ein Regionalligist Interesse signalisiert. Gegen den SV Wersten 04 will Ferdi Berberoglu den DSC aber noch einmal zum Sieg schießen.