Düsseldorfer Sport in der Pandemie Normal war letztes Jahr

Düsseldorf · Es ist zwar erst August, doch 2020 war durch die Pandemie auch für den Düsseldorfer Sport ein besonderes Jahr. Die WZ sagt, wie es nun weitergeht.

Während die Fortuna im September in die neue Saison startet sieht es in den vielen Sportarten anders aus.

Foto: dpa/Marius Becker

Das Sportjahr 2020 wird einen besonderen Platz in den Geschichtsbüchern bekommen. Denn was nicht mal Weltkriege oder Wirtschaftskrisen schafften, wurde durch die Corona-Pandemie Realität: ein kompletter Stillstand des weltweiten Sports. Erst langsam nimmt der wieder seinen Betrieb auf. Zunächst bei den Profis, die es sich leisten konnten, mittlerweile kehren immer mehr Sportarten, Verbände, Vereine und Ligen in so etwas wie die Normalität zurück — oder haben es zumindest geplant. Die WZ gibt einen Überblick, wie es um den Sport und die Klubs in Düsseldorf steht.

Fortuna

Der größte Verein der Stadt war so ziemlich der erste, der wieder spielen durfte. Dank des Hygienekonzepts der Deutschen Fußball Liga (DFL) brachte die Bundesliga ihre Saison zu Ende. Für die Fortuna aber nur so halbschön, sie spielte ohne Zuschauer und stieg ab. Weiter geht es am zweiten Septemberwochenende, dann geht es im DFB-Pokal nach Ingolstadt, eine Woche später beginnt die Zweitliga-Saison beim HSV. Alles wohl vorerst ohne Zuschauer. Die DFL hat zwar ein Konzept für eine schrittweise Rückkehr vorgelegt, aber aus der Politik gab es kritische Stimmen, dass das wohl nicht schon im September umgesetzt wird.

DEG

Die DEG soll am 13. November wieder loslegen.

Foto: dpa/Andreas Gora

Deutlich größere Fragezeichen stehen hinter der Saison der DEG in der Deutschen Eishockey Liga. Die war im März die erste Liga, die ihre Saison abbrach, nun könnte sie die letzte sein, die zurückkehrt. Weil sie im Gegensatz zum Fußball nicht ohne zahlendes Publikum in den Hallen überlebensfähig ist. Also wurden Hygienekonzepte geschrieben, der Saisonstart vom 18. September auf den 13. November verlegt. Dann könnte wieder mehr erlaubt sein. Sicher ist aber auch das nicht. Gespielt wird nur, wenn es sich wirtschaftlich lohnt. Vielleicht auch gar nicht.

Borussia

Nicht mehr weit vom Start in die neue Saison entfernt ist die Tischtennis-Bundesliga. Rekordmeister Borussia schlägt ab dem 6. September wieder auf. Nachdem die zurückliegende Spielzeit über Monate unterbrochen war, wurde diese mit angepasstem Spielsystem und verkürzten Play-offs noch zu Ende gebracht. Manager Andreas Preuß erklärte unlängst, dass auch die kommende Saison alle Vereine vor große Herausforderungen stellen wird. Unter Berücksichtigung eines erarbeiteten Hygienekonzepts sollen je nach Bundesland des gastgebenden Vereins auch wieder Zuschauer zugelassen werden. Ungewiss ist die Lage auf internationaler Ebene. Die bereits verschobene und dann für September in Polen geplante EM ist erneut verschoben worden.

Rochusclub

Die für Juli und August vorgesehene Saison in der Tennis-Bundesliga wurde im April abgesagt und ersatzlos gestrichen. Bereits vor der offiziellen Entscheidung hatten sich die Verantwortlichen des Rochusclubs dafür ausgesprochen, notfalls hätte der Verein auch freiwillig auf die Teilnahme verzichtet. Für den Vizemeister von 2019 war die Absage aus finanzieller und organisatorischer Sicht die richtige Entscheidung, wenngleich die rund 3000 Zuschauer im Schnitt bei den Heimspielen auch Geld in die Kassen gespült hätten. Medenspiele im Amateur- und Nachwuchsbereich wurden erst verspätet ausgetragen, das Profitennis erwacht erst jetzt langsam aus der Corona-Zwangspause.

Die Saison in der Tennis-Bundesliga wurde bereits im April abgesagt.

Foto: Horstmüller

Panther

Das schien auch für die German Football League zu gelten. Doch obwohl sich die Panther für die Teilnahme an einer sportlich bedeutungslosen Saison ausgesprochen hatten, scheint die GFL 2 das Spieljahr nun abzusagen. Für Donnerstagabend war deswegen noch einmal eine Videokonferenz der Vereine angesetzt. Um Geld zu sparen, hatten die Panther ihre Importspieler bereits im Frühjahr wieder nach Hause geschickt. Anders als beispielsweise das Eishockey profitiert der Football-Sport nicht vom Konjunkturprogramm der Politik, weil es keine olympische Sportart ist.

Die Panther werden 2020 wohl keine Saison mehr erleben.

Foto: Haefner/Birgit Haefner

ART Giants

Der Basketball-Drittligist hätte in der ProB die Play-downs spielen müssen, um den Klassenverbleib zu schaffen. Doch Mitte März sprachen sich die Vereinsvertreter für einen Abbruch der Saison aus, Auf- und Abstieg wurden ausgesetzt. Inzwischen bereiten sich die ART Giants wieder intensiv auf die neue Saison vor, diese soll Mitte Oktober beginnen.

Amateursport

Probleme haben die tausenden Amateursportler in der Region. Ihre Klubs oder Ligen können sich keine flächendeckenden Tests leisten. Große Einnahmen durch Sponsoren oder TV-Geld gibt es ohnehin nicht. Und für Ehrenamtler ist es ungleich schwerer, ein Hygienekonzept zu erstellen. Manche haben es dennoch hinbekommen, wie einige Tennisvereine, die längst in der Saison sind. Auch die Leichtathleten haben schon wieder erste Meetings veranstaltet, allerdings für ihre Topleute oder die Jugend. Die beliebten Volksläufe wurden abgesagt — mit teilweise üblen Folgen für die ausrichtenden Vereine, die mit den Einnahmen einen großen Teil ihres Jahresetats erwirtschaften. In den Mannschaftssportarten soll die kommende Saison — natürlich mit Auflage  — dagegen halbwegs normal starten. Der Amateurfußball beginnt am ersten Septemberwochenende, Volleyballer und die Handballer haben denselben Termin angepeilt, aber nicht alle: Die Fortuna in der 3. Liga soll erst Mitte Oktober beginnen, der Basketball am 25. September.