Fortuna Düsseldorf Fortuna-Vorstand Schäfer: „Wir wollen mit den Fans Dinge entwickeln“
Fortunas Vorstandsboss Robert Schäfer hofft, dass Verein und Anhänger den Dialog fortsetzen und sich die Identifikation mit dem Traditionsverein weiter verbessert.
Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf hat ihren Fans sehr viel zu verdanken. Sie haben entscheidend mit ihrer Unterstützung dazu beigetragen, dass die Mannschaft so viel Rückendeckung bekommen hat, um letztlich auch die Klasse halten zu können. Vor allem auswärts waren die Spieler und Verantwortlichen begeistert, wie viele Anhänger jeweils mitgefahren sind, egal, wie weit sie ihrer Mannschaft folgen mussten.
Doch andererseits muss der Verein auch konsequent reagieren, wenn einige sogenannte Fans ihrem Verein mit Aktionen schaden, die richtig ins Geld gehen oder sogar einen Zuschauer-Teilausschluss zur Folge haben könnten. „Da werden Grenzen überschritten, und das sind Straftaten. Da hört der Spaß auf“, sagt Schäfer, der andererseits nicht möchte, dass dafür der ganze Verein oder Fans bestraft werden, die nichts gemacht haben.
„Wir haben eine klare Linie. Die Einzelpersonen, die uns geschadet haben und die wir identifizieren können, ziehen wir heran, mit den Maßnahmen, die uns zur Verfügung stehen“, erklärt Robert Schäfer, Fortunas Vorstandsvorsitzende, der Strafandrohungen durch den DFB für sehr abstrakt hält. „Wenn wir die Fans mit ins Boot nehmen und dann viele sehen, dass gemeinsame Aktivitäten den Verein weiterbringen, würden sich künftig vielleicht Einzelne überlegen, ob sie gemeinsame Projekte mit solchen Aktionen gefährden. „Ich sehe uns als Verein auch in dem Auftrag, Fangruppen zusammenzubringen“, sagt Schäfer, der glaubt, dass die Aktion im Winter mit dem Blockwechsel der Ultras und der Fahnenfrage in gegenseitigem Einvernehmen sehr gut funktioniert hat.
„Für uns ist es ganz wichtig, dass wir mit den Fans im Dialog sind, mit ihnen Dinge entwickeln und wir uns nicht voneinander wegbewegen.“ Da kommt direkt auch der Begriff der Identifikation ins Spiel. „Wir wollen jetzt im Sommer beginnen, die Diskussion mit den Fans unter der Fragestellung anzustoßen,: Was ist mein Fußball, was macht diesen aus?“, sagt Schäfer, der das DFB-Pokalfinale sehr nachdenklich verfolgt hat. „Ich habe mich mit einigen DFB-Verantwortlichen über das Drumherum unterhalten. Gerade als Fortuna können mit unseren Fans zeigen, dass wir im modernen Fußball unsere Identität nicht verlieren.“
Das treibt den Vereinsboss an. Darüber will Fortunas Vereinsführung mit den Fans sprechen. Fortuna solle mehr stattfinden, der Charakter des Stadions ist noch nicht fortuna-like genug. „Zudem wollen wir Vorschläge aufnehmen, wie zum Beispiel die Idee ,Alles aus Liebe, alle ins Stadion’, die mit den Fans zusammen entworfen wurde“, sagt Schäfer. Aber das soll nicht nur in Krisen-Zeiten geschehen. „Wir werden uns den Spruch ,Alles aus Liebe’ sozusagen hinter die Löffelschreiben. Was wir hier tun, machen wir aus Leidenschaft.“ Und damit kann sich fast jeder Fan wohl identifizieren.