Fußball: Auch in Düsseldorf wächst die Lust auf die Frauen-WM

Sabine Klees ist seit vielen Jahren Betreuerin beim Aufsteiger CFR Links. Sie begleitet die gute Entwicklung der Sportart seit Jahren.

Düsseldorf. „Keine Lust auf die Frauen-WM“ titelten wir im Oktober 2007, nachdem sich Düsseldorf mit seiner Arena nicht als Austragungsort für die an diesem Wochenende startende Fußball-Weltmeisterschaft beworben hatte. Und das, obwohl Frauenfußball nach dem gerade erfolgten Titelgewinn der Spielerinnen von Silvia Neid in China schon damals stark im Kommen war.

Und jetzt haben plötzlich viele Lust auf die Frauen-WM, es gibt sogar ein Panini-Album und das Großereignis würde auch die „Sportstadt Düsseldorf“ schmücken. Das finden nicht nur die Fußballerinnen der 1. Mannschaft vom CFR Links, die gerade souverän von der Landes- in die Niederrheinliga aufgestiegen sind. „Zum Glück können wir alle am 5. Juli bei Deutschland gegen Frankreich in Mönchengladbach live dabei sein“, sagt Sabine Klees, die Betreuerin und Organisatorin beider Damenmannschaften des CFR.

Die 56-Jährige hat die Entwicklung des Frauenfußballs in Düsseldorf eng verfolgt. Auch die schwierigen Anfänge. „Ich selbst durfte als Kind noch gar nicht im Verein spielen, das hat der DFB ja erst nach 1971 erlaubt.“

Ergo kickte sie nur auf dem Bolzplatz mit den Nachbarjungs, freute sich aber umso mehr, als ihre Tochter Verena die Fußball-Leidenschaft entdeckte und der auch im Verein nachgehen wollte — und konnte. „Da war ich natürlich dabei und sei es anfangs auch nur, weil jemand Wasser und Tee für die Halbzeitpause mitbringen musste“, erinnert sich die Mutter.

Nach dem WM-Gewinn der deutschen Frauen 2003 in den USA sei das Interesse von Mädchen am Fußball sprunghaft gestiegen, der nächste dicke Schub kam beim Titel in China vier Jahre später: „Immer mehr Mädchen spielen Fußball und dies auch immer besser“, sagt Klees, die gleichwohl bedauert, dass die Aussteigerquote bei den Jugendlichen ebenfalls nicht gerade gering ist.

Zu den ersten Adressen in der Republik (wie etwa der Nachbar Duisburg) zählt die Landeshauptstadt frauenfußballerisch nicht, mehr als die 4. Liga ist erst mal nicht drin, darunter in der Landesliga mischen noch Tusa und der SV Lohausen mit.

Sabine Klees aber wünscht sich trotz allen Fortschritts weiterhin mehr Anerkennung für den Frauen-Fußball an sich: „Es kommen immer noch Schiris auf den Platz und fragen: ,Bei euch geht’s auch über zwei mal 45 Minuten?’ So ganz ernst nehmen uns viele Männer bis heute nicht.“

Auch im eigenen Club zähle die — drei Ligen tiefer spielende Herrenmannschft — ungleich mehr. „Aber immerhin haben wir jetzt für unseren Aufstieg auch alle eine Ehrennadel bekommen. Das war schön.“