Fußball: Der SC Flingern hat das Verspielte abgelegt
Die Zugänge haben das Team stark gemacht.
Düsseldorf. Im Schatten des in der Fußball-Bezirksliga überzeugenden DSV04 spielt auch der SC Flingern eine starke Saison. Mit fünf Siegen aus sechs Spielen ist die Mannschaft von Trainer Volker Alsleben dem Nachbarn auf den Fersen. Überraschend schnell konnte Alsleben die 14 Neuzugänge integrieren und eine Mannschaft formen, die diesen Namen - im Gegensatz zu früheren Zeiten - derzeit auch tatsächlich verdient.
Der SCF gehörte auch in den letzten Jahren stets zu den technisch stärksten Mannschaften der Liga, oftmals zeigten sich die Akteure jedoch zu verspielt und undiszipliniert. In diesem Sommer scheint man bei der Auswahl der Neuen mehr Glück gehabt zu haben. Das ist wörtlich zu nehmen. Denn zwei besonders starke Neuzugänge fanden den Weg nach Flingern eher zufällig. Alexander Leifeld und Julian Kirschner spielten gemeinsam in Gievenbeck, in der Westfalenliga, bevor beide in Düsseldorf landeten und sich mit Flingern für den Verein entschieden, der ihrem Wohnort am nächsten ist.
Polizist Leifeld wurde versetzt, und Kirschner begann ein Medizinstudium an der Heine-Uni. Inzwischen wohnen die beiden sogar zusammen und harmonieren auf dem Spielfeld prächtig. Alexander Leifeld war vom ersten Tag an als Spielmacher völlig unumstritten, und auch Kirschner wirbelt im offensiven Mittelfeld regelmäßig die gegnerischen Abwehrreihen durcheinander. Gemeinsam mit dem wiedererstarkten Khalid Soufi und Toufik Bahar (von Hilden 05/06) bilden sie eine torgefährliche und flexible Viererreihe hinter der einzigen Spitze Florian Wadi. Der Neuzugang aus Sudberg war bisher zwar erst einmal erfolgreich, behauptet vorne jedoch routiniert den Ball und setzt seine Mitspieler gekonnt in Szene.
Das Herzstück des SC Flingern ist die Defensivzentrale mit David Pira und Co-Trainer Batek Pawlicek. Pira, der seit jeher zu den besten Sechsern im Düsseldorfer Amateurfußball gehört, übernimmt seit seiner Beförderung zum Kapitän mehr Verantwortung und hat sich "um 180 Grad gedreht", wie Volker Alsleben sagt. Wert legt Alsleben darauf, dass der derzeitige Erfolg ein Verdienst der gesamten Mannschaft ist: "Unsere Stärke ist in diesem Jahr unsere Ausgeglichenheit, vier der fünf Spiele haben unsere Einwechselspieler gewonnen. Am Sonntag geht es für die Mannen vom Flinger Broich nach Unterrath. Die Zukunft wird zeigen, ob der SC Flingern sein Potenzial diesmal tatsächlich über eine gesamte Saison abrufen kann.