Fußball: KFC gegen TuRU unter Zugzwang
Niederrheinliga: Das Spitzenspiel steigt am Freitag in der Krefelder Grotenburg.
Düsseldorf. Besser geht es nicht - in der Uerdinger Grotenburg treffen am Freitag (19 Uhr) mit der TuRU und dem gastgebenden KFC zwei der großen Aufstiegsfavoriten der Fußball-Niederrheinliga aufeinander. Vor dem Spitzenspiel vergleichen wir die beiden Klubs.
Die Stärken: Trumpf des KFC ist die variable und unberechenbare Offensive mit den Ex-Profis Ersan Tekkan, Erhan Albayrak und Kosi Saka sowie dem Regionalliga erfahrenen Jochen Höfler. Die TuRU besticht durch ihre Balance. Die Elf von Frank Zilles spielt attraktiven Fußball und erarbeitet sich viele Torchancen, vernachlässigt aber nicht die Defensive. Nur vier Gegentore in acht Spielen sind Ligaspitze!
Die Schwächen: Auch wenn die TuRU mit Miguel Lopez-Torres, Dennis Homann (je 5 Saisontore) und Sebastian Schweers (4) über treffsichere Akteure verfügt, bleibt die Chancenverwertung insgesamt das Manko. Das Spiel gegen Goch war die löbliche Ausnahme.
Die 15 Saisontore verteilen sich auf ganze vier Spieler. Hier besteht Besserungsbedarf. Die Probleme des KFC Uerdingen liegen ganz woanders. Die Elf von Peter Wongrowitz kassierte bereits 14 Gegentreffer. Zu viel für ein Spitzenteam! Dabei sind die Krefelder nicht nur bei Standardsituationen anfällig.
Die Macher: Die Fußball-Verrücktheit, das unternehmerische Blut und das Saisonziel "Aufstieg" einen Heinz Schneider (TuRU) und Agissilaos "Lakis" Kourkoudialos (KFC). Ansonsten sind die beiden Vereinsbosse grundverschieden. Auf der einen Seite Schneider, ein integrer Geschäftsmann, der sich in der Öffentlichkeit meist zurückhält.
Auf der anderen Seite der selbstdarstellerische "Lakis", der bei Spielen seiner Mannschaft Zigarre rauchend auf der Trainerbank Platz nimmt, auch um einen provokanten Spruch nicht verlegen ist und um dessen Person sich immer mal wieder Berichte über dubiose Immobiliengeschäfte ranken.
Die Pechvögel: Ob Fehlentscheidung oder Dummheit - Stephan Bork muss nach seinem viel diskutierten Platzverweis gegen Goch im Spitzenspiel zuschauen. Der frühere Junioren-Nationalspieler hinterlässt im Mittelfeld der TuRu eine große Lücke. Auch der KFC muss auf eine wichtige Stütze verzichten. Michael Lorenz zog sich in der Vorwoche gegen Jahn Hiesfeld einen Schien- und Wadenbeinruch zu. Der Ausfall des Ex-Profis dürfte fast noch schwerer wiegen als Borks Fehlen bei den Düsseldorfern.
Die Ausgangslage: Der KFC muss gewinnen, die TuRU will - das gilt sowohl für das heutige Spiel als auch den gesamten Saisonverlauf. In Uerdingen ist alles auf den Aufstieg ausgerichtet. Klappt er nicht, ist fraglich, ob alle Beteiligten einen erneuten Anlauf vornehmen.
Bei der TuRU dürfte sicher sein: Selbst wenn der von Heinz Schneider gehegte "Aufstiegswunsch" nicht in Erfüllung geht, wird der Macher auch in der kommenden Saison wieder ein schlagkräftiges Team aufbieten können. Angesichts von drei Zählern Rückstand auf die TuRU steht der KFC vor eigenem Publikum unter Zugzwang. Die TuRU hat noch ein weniger ausgetragenes Spiel in der Hinterhand.