Fußball-Niederrheinliga: Kägebein steht als Teilzeit-Stürmer bereit

West braucht die Offensivkraft.

Düsseldorf. Wie gut, dass der SC West über einen mündigen Co-Trainer verfügt. Nach dem Abschlusstraining vor dem letzten Spiel gegen den SV Straelen war Coach Carlos Carulla schon nicht mehr zugegen, als sich Rene Kägebein fragte, ob er denn überhaupt zum Kader zählen würde.

Also erkundigte sich der zuvor wochenlang verletzte Torjäger bei Carullas Assistent Uwe Roscher. Und der sagte: "Pack einfach deine Tasche und komm."

Das war eine weise Entscheidung. Denn Kägebeins Fähigkeiten waren am vergangenen Sonntag gefragter denn je. Eine Viertelstunde vor Spielende warf Carulla seinen Topangreifer trotz großen Trainingsrückstands ins kalte Wasser.

Und Kägebein rechtfertigte das Vertrauen, indem er seinen Coach und seine Teamkollegen mit dem Tor zum 2:0 in der Schlussminute eines ganz schwachen Spiels von allen Sorgen erlöste.

"Ich habe immer noch Schmerzen im Knie und Angst in den Zweikämpfen. Doch für ein paar Minuten Einsatzzeit reicht es schon", sagt der 28-Jährige. Kägebein könnte im Abstiegskampf der Fußball-Niederrheinliga noch der entscheidende Trumpf des SC West werden.

Doch trotz des geglückten Comebacks dämpft der ehemalige Fortune die Erwartungen. "Es wird noch ein paar Wochen dauern, bis ich vollständig genesen bin."

Im Auswärtsspiel in Viersen wird Carlos Carulla ganz sicher dennoch wieder auf die (Teilzeit-)Dienste seines Stürmers bauen. Denn die Torgefahr, die der ehemalige Regionalliga-Kicker ausstrahlt, geht dem Rest des Teams vor allem auf fremden Plätzen nahezu komplett ab.

"Wir treten auswärts leider noch nicht so stabil auf wie auf eigenem Platz. Hoffentlich ändert sich das in Viersen", sagt Kägebein, der Spekulationen über einen Wechsel zum Noch-Bezirksligisten Eller 04 dementiert. "Ich muss vor allem Spaß beim Fußballspielen haben. Das ist beim SC West definitiv der Fall."