Fußball/Niederrheinliga: Turu kommt mit der Bürde noch nicht klar
Der Favorit spielt in Ratingen nur 0:0.
Düsseldorf. Einen Vorgeschmack auf das, was ihn im Laufe dieser Saison beinahe jede Woche erwarten dürfte, bekam der Fußball-Niederrheinligist Turu am Sonntagnachmittag im Auswärtsspiel bei Ratingen 04 serviert. Die Gastgeber gingen gegen die zum Titelkandidaten abgestempelten Oberbilker besonders motiviert und aggressiv zu Werke und verdienten sich das torlose Unentschieden redlich. "Wir haben die Favoritenbürde aufgelastet bekommen. Dieser schweren Last müssen wir uns stellen", sagte Turu-Coach Frank Zilles nach dem Schlusspfiff.
In Ratingen gelang dieses noch nicht zur vollen Zufriedenheit des Coaches. Nicht etwa die Platzherren, sondern die Turu musste über weite Strecken des Spiels den Rückwärtsgang einlegen. Weil Ratingen ganz einfach mehr investierte und individuelle Unterlegenheit durch hohes Engagement kompensierte. Die gegenüber der Vorwoche auf drei Positionen veränderte Turu ließ sich auf des Gegners Platz zu oft den Schneid abkaufen.
"Ich hätte mir schon gewünscht, dass wir gerade im Mittelfeld mehr Zeichen setzen würden", sagte Zilles und monierte damit die nicht ausreichende Aggressivität seiner Spieler. Hinzu kamen unverhältnismäßig viele vermeidbare Fehler im Spielaufbau, die den Gegner häufig viel zu leicht in Ballbesitz brachten.
Erst in der Schlussphase der Partie ließ Ratingen etwas nach. Während bei den Hausherren nun die Kräfte schwanden, ging die Turu nicht das letzte Risiko ein. Zwar brachte Zilles mit Aykut Ceker und Redouan Yotla zwei zusätzliche Angreifer ins Spiel. Doch den Willen, diese Begegnung unbedingt gewinnen zu wollen, vermisste Zilles bei seinem Team.
"Dafür hätten wir mehr investieren müssen", meinte der Trainer, der mit dem Erreichten dennoch zufrieden war. "Ratingen stellt eine gewachsene Mannschaft. Da kann ich mit einem Punkt in der Fremde gut leben."