Fußball/Turu: Engin Kizilaslan will zu alter Stärke zurückfinden

Turu-Spieler ist mit seiner Leistung noch nicht zufrieden.

Düsseldorf. Der Spaßfußballer hat schlechte Laune. Selten hat man Engin Kizilaslan so bockig erlebt. Als Turus Trainer Harald Becker den 26-Jährigen in der Niederrheinliga-Begegnung gegen Union Solingen nach gut einer Stunde vom Platz nahm, reagierte Kizilaslan wie ein kleiner Junge, dem man soeben sein Lieblingsspielzeug wegnahm. Wütend stapfte "Kizi" in Richtung Kabine und ließ seine Wut an einer im Weg stehenden Plastikbox aus.

Doch Kizilaslan wollte diesen Ausbruch nicht als Affront gegen den Coach, sondern vielmehr als Trotzreaktion aus Enttäuschung über die eigene Leistung verstanden wissen. "Ich kann dem Team immer noch nicht so weiterhelfen, wie ich es gerne würde", so Kizilaslan selbstkritisch. Das war in der vergangenen Spielzeit noch anders. Da ließ Kizilaslan, meist in die für ihn damals ungewohnte Rolle des Außenverteidigers gedrängt, nicht nur ungeahnte Defensivqualitäten aufblitzen, sondern avancierte ganz nebenbei auch zum erfolgreichsten Torschützen der Oberbilker. Doch in dieser noch jungen Saison bekam man bisher nur den halben Kizilaslan zu Gesicht. "Ich beschränke mich derzeit nur darauf, meine Seite abzusichern", sagt er.

Zu mehr reicht die Kraft noch nicht, da Kizilaslan erst spät in die Vorbereitung einstieg. Dabei sind die Vorstöße die große Stärke des technisch versierten Türken. "Meine Auswechslung am Sonntag war schon vertretbar", gibt Kizilaslan zu. Weniger kritisch geht der Führungsspieler mit seinen Teamkollegen um. Zwar sei nur ein Punkt aus den ersten zwei Spielen ganz sicher nicht das, "was wir uns vorgenommen haben. Aber uns war schon vorher klar, dass wir mit dieser jungen Mannschaft auch mal auf die Nase fallen werden", so Kizilaslan.

Nun gelte es halt wieder aufzustehen, am besten schon im kommenden Auswärtsspiel beim noch punktlosen Aufsteiger SV Straelen II. "Dort stehen wir bereits unter Zugzwang", sagt Kizilaslan mit ernster Stimme. Der Spaß ist immer noch nicht zurückgekehrt, soll aber spätestens am Sonntag wieder Einzug erhalten - nach dem ersten Sieg in der noch jungen Saison, mit einem wieder erstarkten Kizilaslan.