Fußball: Weiß schlüpft mit Turu in die Rolle des Jägers
Am Sonntag steht der Gang zum Tabellenführer nach Viersen an.
Düsseldorf. Die Rolle des Gejagten kennt Markus Weiß zur Genüge. Mit Union Solingen stand der 33-Jährige in der vergangenen Saison beinahe ununterbrochen an der Tabellenspitze der Fußball-Niederrheinliga. Und auch in dieser Saison musste sich Weiß, mittlerweile in Diensten der Turu, bisher meist umschauen, um der Konkurrenz ins Antlitz zu schauen.
Doch am Sonntag, 20. September, änderte sich die Perspektive. Die Turu bezog beim 1. FC Wülfrath (0:1) die erste Saisonniederlage und gab die Tabellenführung an den 1. FC Viersen ab.
In der ungewohnten Rolle des Jägers tritt die Turu mit Markus Weiß nun am Sonntag ausgerechnet in Viersen an. "Vielleicht tut es uns auch mal gut, nicht als Gejagter in ein Spiel gehen zu müssen", sagt Weiß, der die Niederlage in Wülfrath längst verarbeitet hat. "Wir sind in allen Mannschaftsteilen unter Normalform geblieben, waren nicht aggressiv genug, haben vorne unsere Chancen nicht genutzt und sind hinten kurz vor Schluss in einen überflüssigen Konter gelaufen", sagt der Routinier.
Die erste Saison-Schlappe war vielleicht auch ein Dämpfer zur richtigen Zeit. Denn somit kommt in Reihen der erfolgsverwöhnten Oberbilker niemand auf die Idee, das Überraschungsteam der Liga auf die leichte Schulter zu nehmen. "Viersen hatte ich zugegebenermaßen vor der Saison auch nicht auf der Rechnung. Aber sie werden bestimmt nicht umsonst ganz oben stehen", glaubt Weiß.
Womit er recht hat. Individuell vielleicht nicht ganz so gut besetzt, besticht der neue Ligaprimus unter der strengen Leitung des Ex-Fortunen Axel Malchow durch Disziplin und taktisches (Abwehr-)Geschick. Letzteres ist auch dank Markus Weiß eine Stärke der Turu. "Ja, wir sind hinten sehr gut aufeinander abgestimmt", lobt Weiß das Miteinander mit den Abwehrkollegen.
Dem späten Gegentreffer in Wülfrath, dem erst dritten in dieser Spielzeit, gewann Weiß dabei sogar etwas Gutes ab. "Es schadet nicht, zwischendurch auch mal ein Gegentor zu schlucken. So hört das Gerede von irgendwelchen unwichtigen Serien jedenfalls auf", sagt der kopfballstarke Innenverteidiger.
In Viersen soll am Sonntag nach Möglichkeit jedoch wieder die Null hinten stehen. "Auswärts ohne Gegentor zu bleiben, ist die halbe Miete. Denn vorne spielen wir uns immer zwei bis drei hundertprozentige Chancen heraus", meint Weiß. Auch diese Erfahrung sammelte er bereits zur Genüge.