Aus diesem Erfolg jedoch Zuversicht zu schöpfen, fiel selbst Frank Moeser schwer. "Heute sind zwei ganz schwache Teams aufeinander getroffen. Warum wir in der ersten Hälfte so gelähmt waren, ist mir ein Rätsel", meinte der Werstenner Trainer.

Knapp eine Stunde lang taumelten die Platzherren einer Blamage entgegen. Die schwachen Gäste führten gegen noch schwächere Werstener nach einem Eigentor von Dennis Kronenberg (17.) und einem für Werstens Keeper Daniel Krause durchaus haltbaren Schuss (47.) bereits mit 2:0.

Immerhin behielt Frank Moeser noch den Durchblick. Mit der Einwechslung von Douglas Azevedo-Dias erzwang der Coach die Wende. Der Brasilianer traf per Kopf (59.) und verwandelte anschließend einen direkten Freistoß zum 2:2 (66.). Linn brach danach völlig ein und kassierte zwei weitere Treffer durch Oehme (72.) und Kmiotek (80.).

"Nach dem Ausgleich war plötzlich wieder Leben in der Mannschaft, da haben wir dann Moral gezeigt und hätten sogar noch höher gewinnen können", freute sich Moeser. Ansonsten aber bestand nur Anlass, Trübsal zu blasen.

Denn der Erfolg übertünchte eine über weite Strecken indiskutable Vorstellung der Gastgeber, die in dieser Form bis zum Saisonende um den Klassenerhalt kämpfen dürften.

Nur wenn die individuellen Fehler in der Abwehr abgestellt werden, Jens Weihrauch nach Ablauf seiner Rotsperre wieder Ordnung in das Mittelfeld bringen kann und Dirk Engel und Kollegen im Angriff endlich wieder die ganz klaren Torchancen verwerten, kann diese Saison noch mit einem Happy End abgeschlossen werden.

Denn eines ist klar: Auf einen so schwachen Gegner wie den Linner SV trifft die Moeser-Elf in dieser Spielzeit nicht noch einmal.