In der Pause rieben sich die Herringer Fans noch verwundert die Augen, wie ideenlos sich ihre Mannschaft gegen den Underdog aus der Landeshauptstadt präsentierte. "Bis zur Halbzeit ist unser Konzept aufgegangen", sagte TuS-Nord-Trainer Hans-Werner Meier.

"Wir haben in der Abwehr die Räume eng gemacht und Herringen nicht vor das Tor kommen lassen." Dass die eigene Disziplinlosigkeit den hohen Kraftaufwand aus der ersten Spielhälfte wieder zunichte machte, sorgte bei Meier für reichlich Unverständnis. TuS-Torjäger Markus Frett "honorierte" seine Gelbe Karte in der 19. Minute mit einem höhnischen Applaus und kassierte dafür gleich eine Zeitstrafe.

Zu diesem Zeitpunkt stand es nach Treffern von Mateus Luther (8.) und Kevin Karschau (12.) noch 1:1 und die Unterrather waren voll im Rennen. "Bei unseren vielen Ausfällen konnte ich es mir nicht leisten, Markus in der zweiten Hälfte auf der Bank zu lassen", sagte Meier.

Folgerichtig wurde Frett nach einem weiteren Foul in der 32. Minute aber sofort auf die Tribüne geschickt. Die Rote Karte bedeutete nicht nur eine personelle Schwächung, sondern den kompletten Bruch im Spiel der Unterrather.

Aufstellung TuS Nord: Dietrich, Wolf - Luther (1), Frett, Ensink, Beckmann, Paczia, Beese, Barnekow, Scheulen

Standesgemäß fertigten die Rollhockeyspielerinnen des TuS Nord den RHC Recklinghausen mit 21:1 (8:0) ab. Trotz der kleinen und schlecht zu bespielenden Rollbahn in Recklinghausen, gab es außer der gewohnt schlechten Chancenverwertung wenig Anlass zu Kritik.

"Die gegerische Torhüterin hat mich überrascht und viele Schüsse pariert, die hätten drin sein müssen", sagte Trainer Sebastian Müller. Im letzten Saisonspiel wartet in der SKG Herringen nochmals ein Gegner auf Augenhöhe, ehe es Anfang April in die erste Play-off-Runde geht.

Aufstellung TuS Nord: van der Fels, Achtermann - N. Paczia (7), Sesterhenn (7), D. Paczia (4), Schulz (2), Strunden (1), Theiler, Delgado