Fußballer-Porträt: Samet Akarsu - Ein Glücksfall mit bewegter Geschichte

Samet Akarsu hat schon einiges erlebt.

Düsseldorf. Zahlen lügen nicht. 28 Tore in 22 Spielen hat Samet Akarsu für Bezirksligist Rather SV in dieser Saison erzielt. Bei einem 21-Jährigen wie Akarsu würde man vermuten, dass er ein paar Jahre Bezirksliga-Luft geschnuppert hat und jetzt auf dem Sprung nach oben ist. Weit gefehlt, Akarsu hat in seinen jungen Jahren schon eine Menge erlebt.

Die Juniorenjahre des designierten Torschützenkönigs verliefen eher ruhig, der echte Oberbilker begann bei der Turu. Auch der Übergang in den Seniorenfußball klappte problemlos. Aus der A-Junioren-Leistungsklasse kommend wurde Akarsu gleich regelmäßig und war in der Niederrheinliga endgültig Stammspieler.

Danach sollte der Durchbruch zum Profi folgen, stattdessen ging für Akarsu nach dem Wechsel in die Türkei so ziemlich alles schief. Gleich zu Beginn der Vorbereitung verletzte sich der jetzige Rather, eine deshalb angedachte Ausleihe platzte und man einigte sich schließlich auf eine Auflösung des Profivertrages.

Weil er noch an seiner Verletzung laborierte, fand sich für Akarsu nach der Rückkehr auch kein höherklassiger Verein in Deutschland. Deshalb schnappte Manfred "Freddi" Keusen, Strippenzieher beim Rather SV, zu.

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Der RSV stand bereits früh in der Saison mit dem Rücken zur Wand, es drohte ein ganz bitteres Jahr für den Traditionsklub. Akarsu sollte mit anderen nachträglich verpflichteten Akteuren den Klassenerhalt sichern. Im Nachhinein war es wohl einer der besten Transfers, die Keusen in all den Jahren getätigt hat.

Von Beginn an traf der Neuzugang wie er wollte. Trainer Peter Korn ist voll des Lobes: "Er ist wendig und schnell, zwei Klassen höher könnte er locker spielen."

Nachdem sich die Tore bis zum Winter noch nicht auf den Erfolg der Mannschaft niederschlugen, hat der RSV nun richtig Fahrt aufgenommen, in der Rückrunden-Tabelle steht der Verein an dritter Stelle. Mit einem Heimsieg am Sonntag gegen Monheim wäre der Klassenerhalt so gut wie in trockenen Tüchern.