Baskets vor ungewisser Zukunft
„Wir sind an einem Scheideweg angekommen“, sagt Geschäftsführer Murat Didin.
Düsseldorf. Murat Didin wirkt erschöpft und müde. Als wenn ein grauer Schleier das braun gebrannte Gesicht des Baskets-Machers überzieht. Die Leidenschaft und das Engagement für den Düsseldorfer Basketball blitzt nur kurz aus den braunen Augen. „Wir sind an einem Scheideweg angekommen und müssen sorgfältig überlegen, wie wir weitermachen.“ Wenige Tage nach der Rücknahme der Rechtsmittel vor dem Schiedsgericht wirkt es fast so, als hätte den Baskets-Trainer und -Geschäftsführer der Kampfgeist verlassen.
Wie berichtet, war mit dem Rückzieher der Bundesliga-Aufstieg endgültig unmöglich geworden, nachdem die Lizenzkommission die Spielerlaubnis wegen nicht nachgewiesener wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit zweimal verweigert hatte. Seitdem beratschlagen Didin, seine Mitgesellschafter der Spielbetriebs-GmbH und die Anwälte über das weitere Vorgehen. Noch scheint völlig offen, ob die Baskets in der 2. Liga „ProA“ einen erneuten Anlauf nehmen wollen.
Auf der Internetseite im Netzwerk „Facebook“ heißt es unverändert: „Ein ausführliches Statement wird in Kürze folgen.“ Das ist der Stand und lässt durchaus Zweifel am Fortbestand des Profibasketballs in Düsseldorf aufkommen. Die unter strengen Auflagen erteilte Lizenz bleibt in jedem Fall zunächst im Besitz der Spielbetriebs-GmbH, könnte aber beispielsweise die Stadt wechseln, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt werden.
So wie 2008 die Lizenz der Giants Leverkusen nach Düsseldorf wechselte — und in direkter Folge die damalige Zweitliga-Lizenz der ART Magics nach München verlagert wurde, wo sich mittlerweile die Bayern als Bundesligist etabliert haben. Möglich erscheint derzeit alles.
Darauf angesprochen, bekäftigt Didin allerdings seine Verbundenheit zu Düsseldorf: „Es ist nicht unser Ding, den Laden hier dicht und woanders wieder aufzumachen.“ Aber es sei eben auch eine schwierige Entscheidung zu treffen. Auf der einen Seite könne er nicht gut schlafen, weil die Baskets „mit aller sportlichen Anstrengungen nicht das erreichen durften, was wir verdient hatten“. Denn sportlich hatte das Team den Aufstieg geschafft, und auch vonseiten der Verantwortlichen habe man alles getan.
„Natürlich haben wir auch Probleme aus der Vergangenheit mitgenommen. Aber wir können mit Stolz sagen, dass wir diese behoben haben.“ Ob das jetzt aber reicht, um einen erneuten Anlauf zu unternehmen? Eine exakte Antwort lasse sich nicht geben, sagt Didin, man werde „ganz offen“ über alles nachdenken.