Giants stellen das Kämpfen ein

Trainer Murat Didin kritisiert seine Spieler nach dem 68:91 bei den Artland Dragons: „Das letzte Viertel war eine Auszeit.“

Düsseldorf. Giants-Trainer Murat Didin hatte den Düsseldorfer Basketball-Fans am Freitagabend eine erste Kostprobe gegeben, wie emotional er werden kann. Nach der Pleite gegen Braunschweig bekamen es die Schiedsrichter ab, die seiner Meinung nach zu kleinlich gepfiffen hatten.

Nach dem 68:91 (38:47) des Basketball-Bundesligisten am Sonntag bei den Artland Dragons waren seine Spieler die Adressaten der Didinschen Emotionen: "Im vierten Viertel hat meine Mannschaft plötzlich das Spielen eingestellt. Sich so eine Auszeit zu nehmen, spricht nicht gerade für die kämpferische Einstellung."

Die Giants erlebten im vierten Teil der Begegnung in der Artland-Arena ein einziges Desaster. Bis dahin hatten die Düsseldorfer bei den favorisierten Gastgebern durchaus ordentlich mitgehalten, das musste auch der Quakenbrücker Trainer Stefan Koch feststellen: "Mit dem Ergebnis bin ich am Ende zufrieden, aber wir haben drei Viertel lang nicht gut und ordentlich gespielt."

Zwar lagen die Giants immer mit sechs bis acht Punkten hinten, schienen diesen Rückstand jedoch stets mit ein bisschen mehr Glück und Konzentration wettmachen zu können - obwohl die Düsseldorfer Angriffe zu oft planlos und eigensinnig abgeschlossen wurden und sich die Gäste in der Defensive zu viele kleine Fouls erlaubten. Das verhalf den Dragons zu leichten Punkten.

Vor allem der überragende Werfer Olumuyiwa Famutimi ließ die Giants mit seinen letztlich insgesamt 25 Punkten immer noch hoffen. In der wohl stärksten Phase vor rund 3000 Zuschauern machte die Mannschaft von Trainer Murat Didin einen 43:62-Rückstand dank eines 14:3-Laufes fast wett und schien vor dem vierten Viertel nochmal richtig zupacken zu wollen.

Doch das Gegenteil war der Fall, und mit der vierten Saisonniederlage im vierten Spiel beendeten die Giants einen Tag mit Pleiten, Pech und Pannen beinahe standesgemäß.

So war der Mannschaftsbus auf der Fahrt zur Halle an der Fahrerseite von einem Pkw gerammt worden (nur Blechschaden), so dass die Giants erst eine Stunde vor dem Anpfiff eintrafen. Dazu waren die Frauen von DeAndre Haynes und Famutimi mit einer Autopanne irgendwo im Tecklenburger Land hängen geblieben und erst zur Pause aufgetaucht.

Es war also ein Tag zum Vergessen für die Giants, der nicht gerade Mut macht für die Aufgabe übermorgen am Abend bei der BG Göttingen (19.30 Uhr, Lokhalle). Das scheint auch Trainer Murat Didin zu ahnen: "Wir müssen die zwei spielfreien Wochen nach dem Göttingen-Spiel nutzen, um diese vielen kleinen Fehler in unserem Spiel abzustellen."