Gute-Laune-Mann Didin als Krisen-Manager
Giants streben gegen den Mitteldeutschen BC den ersten Erfolg der Saison an.
Wäre Murat Didin Arzt, gäbe es bei ihm das Fröhlichsein auf Rezept. "Wir müssen hart arbeiten, an uns glauben und dabei immer lächeln", sagt Didin. Dabei hat der Trainer der Giants noch kein Spiel mit seiner Mannschaft gewinnen können. Aber der Türke lebt vor, was er sagt. Im Büro, in der Trainingshalle, in Gesprächen mit Verantwortlichen und Sponsoren. Von Düsseldorf habe er bisher nicht viel gesehen, sagt Didin. Für ihn konnten die Tage seit seinem Amtsantritt nicht genug Stunden haben.
Am Mittwoch führte ihn seine Tour nach Amsterdam zum Testspiel der niederländischen gegen die türkische Nationalmannschaft. Dort musste er seine zahlreichen Bekannten und Freunde erklären, wie das passieren konnte: die Giants sind mit acht Niederlagen aus acht Spielen Schlusslicht der Bundesliga. Antworten hat Didin einige. So schlecht war aber eine von ihm trainierte Mannschaft noch nie gestartet. Schon mal mit deutlich mehr Niederlagen als Siegen, ja, aber gewonnen wurde bei den ersten Auftritten ein- oder zweimal.
Bei den Giants blieb ein solches Erfolgserlebnis bisher aus. So bekommt das Duell am Sonntag gegen den Mitteldeutschen BC (18 Uhr, Castello) eine besondere Bedeutung. Von "Schicksalsspiel" mag keiner sprechen. Dass es am "Totensonntag" stattfindet, sollte die Angelegenheit auch nicht unnötig dramatisieren. "Es ist Sport, es ist ein Wettbewerb, und wir wollen gewinnen. Aber wir wollen den Menschen in der Region auch Spaß bringen", sagt Didin, der sich als "Krisen-Manager" bezeichnet.
Trotz des desolaten Saisonstarts helfe es keinem, einzelne Spieler zu beschuldigen. Dass durch die finanziellen Rahmenbedingungen eben nicht mehr spielerische Qualität im Kader möglich sei, habe man vorher gewusst. "Wir haben keine Zeit, lange herum zu heulen. Wir müssen die Suppe selbst auslöffeln, die wir uns eingebrockt haben", sagt der Giants-Trainer und nimmt seine Spieler in die Pflicht. Entsprechend müsste sich jeder einzelne auf dem Feld verhalten: "In diesen Tagen müssen alle doppelt so gut sein, wie möglich. Denn darauf kommt es im Sport an, wenn es knapp wird."
Wer sich in die Niederlage ergibt, der muss gehen. Entweder durch Auswechslung oder gar durch Trennung. Jamie Jones ging das zuletzt so, weitere Streichkandidaten sind offenbar London Warren, Laimonas Kiesielius oder Steven Wright.
Auch wenn Didin die Fragen danach einfach weglächelt, Fakt ist: Alle konnten sie zuletzt nicht überzeugen und müssen vielleicht bald Platz machen für personelle Verstärkungen. Für Patrick Pope beispielsweise - der Aufbauspieler macht seit Montag im Training einen guten Eindruck und könnte schon gegen den MBC spielen.