Todd Hendley, der Familien-Giant
Die Familie ist zu Besuch und will „Thanksgiving“ feiern. Am Samstag kommen die Tigers Tübingen.
Düsseldorf. Das klassische Erntedankfest ohne die Familie zu verbringen, kommt für einen US-Amerikaner wie Todd Hendley nicht in Frage. Basketball-Bundesligist Giants Düsseldorf deshalb im Stich zu lassen, erst recht nicht.
Deshalb kommt die Familie des 24-Jährigen kurzerhand über den Atlantik, um mit ihm den kommenden Donnerstag - das "Thanksgiving" ist am 27. November - beim Festessen zu verbringen. Mama Libbi und Papa Jeff kamen bereits in den vergangenen Tagen an, Schwester Kristy und Bruder Bo treffen Anfang der kommenden Woche ein.
"Ich finde es prima, dass sie das für mich machen", sagt der Basketball-Profi, "das gibt mir zusätzliche Motivation." Zum Heimspiel gegen Tübingen (Samstag, 18.30 Uhr, Halle in Reisholz) sitzen seine Eltern auf der Tribüne, auch am kommenden Samstag zum Spiel gegen Frankfurt ist die Familie immer noch dabei.
Giants-Trainer Achim Kuczmann freut sich für Hendley, warnt ihn aber vor übermotiviertem Einsteigen: "Er gibt immer 150 Prozent, zeigt aber auch manchmal zu viel Einsatz und kassiert unnötige Fouls." Daran müsse der mit 2,08 Meter längste Düsseldorfer Gigant noch arbeiten, so Kuczmann. Doch ansonsten könne er sich immer darauf verlassen, dass Todd Hendley "mit viel Energie von der Bank kommt". Auf den "großen Positionen" unter dem Korb kommt er meist für Logan Kosmalski, aber je nach Taktik auch für Pete Campbell.
Hendleys Vorteil: Als "Großer" trifft er auch von außen ganz gut. In durchschnittlich 15Minuten Spielzeit waren es bisher 6,7Zähler pro Spiel. Seine Trefferquote ist so beachtlich wie die seiner Mannschaft in den vergangenen zwei Spielen insgesamt.
Beim Sieg im BBL-Spiel in Braunschweig (Endergebnis: 74:63/Trefferquote: 48,3 %) ebenso wie beim Weiterkommen im Pokal-Achtelfinale beim Mitteldeutschen BC (86:70/43,5). Kuczmann hatte das schon sehr gut gefallen und wünscht sich eine Fortsetzung gegen Tübingen: "Wir können jedem Gegner Probleme mit unserer beweglichen Spielweise machen."
Des Trainers Zufriedenheit äußerte sich auch im trainingsfreien Donnerstag für die Mannschaft. Todd Hendley nahm dankend an und verbrachte den ganzen Tag mit seinen Eltern in Düsseldorf. Zwischen den Trainingszeiten will er sich immer wieder Zeit nehmen, um mit seiner Familie von seiner Wohnung in Leverkusen aus die Rhein-Region zu erkunden, sagt er. Schließlich ist auch er das erste Mal in Deutschland, und das Erntedankfest wird er trotzdem wie immer im Kreis seiner Lieben genießen dürfen.