Handball-Länderspiel Freude in Düsseldorf trotz Niederlage

Düsseldorf · Die Handballer des deutschen  Nationalmannschaft verlieren das Spiel gegen die Schweiz. Die Organisation ist aber  fast perfekt.

Die Spieler der deutschen Mannschaft versammeln sich nach Spielende.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Bei einem Handball-Länderspiel mit seinen Idolen einzulaufen, ist ein unvergessliches Erlebnis. Dieses hatten einige Kids der SG Unterrath beim Vergleich zwischen Deutschland und der Schweiz im mit 11 593 Zuschauern restlos ausverkauften Düsseldorfer Dome. Die Landeshauptstadt hat sich als perfekter Gastgeber und als optimaler Spielort für Handball-Großereignisse wie den Super Cup oder eben Länderspiele präsentiert. Daran änderte auch die 27:29-Niederlage gegen die Schweiz nichts.

Die SG Unterrath stellte aber nicht nur die Einlaufkids sondern nahm das in Düsseldorf stattfindende Länderspiel zum Anlass zu einem Abteilungsevent. So war man auch mit über 250 Spielerinnen und Spielern sowie Eltern, Trainern und Sportbegeisterten live dabei. Ansonsten war das Publikum bunt gemischt, kam aus ganz NRW. Viele Vereine und Mannschaften hatten sich – soweit spielfrei – frühzeitig um Tickets gekümmert, so dass am Samstagmittag die letzten Tickets an der Tageskasse verkauft wurden.

Vor dem Spiel stand der verletzte Nationalspieler Julius Kühn, der 2010 Deutscher A-Jugend-Meister mit der HSG Düsseldorf wurde, im Mittelpunkt. Er wurde für sein 50. Länderspiel im Rather Dome geehrt. „Natürlich war das etwas Besonderes für mich“, sagte der heute 25-Jährige. „Nur unweit der Halle habe ich in der Jugend und auch in der 1. Mannschaft der HSG Düsseldorf den Grundstein für meine Karriere gelegt“, sagte Kühn, der zuletzt einen Tag vor Weihnachten bei einem DEG-Heimspiel zu Gast im Dome war.

Die Zuschauer bekamen neben den WM-Stars die vier Debütanten Christopher Rudeck, (Bergischer HC), Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), Timo Kastening (TSV Hannover-Burgdorf) und Sebastian Heymann (FA Göppingen) zu sehen. Dass es für die DHB-Auswahl die dritte Pleite in Folge gab, lag vor allem auch am schwachen Start in die Halbzeit: Die Schweiz drehte den 9:10-Rückstand in nur sechs Minuten zu einer 13:10-Führung.

Michal Barda freut sich über Fortsetzung seiner Serie

Für den ehemaligen Weltklasse-Keeper Michal Barda, der 1989 mit TuRU Düsseldorf völlig überraschend den IHF-Cup gewann und nun Torwarttrainer der Schweiz ist, war die Rückkehr nach Düsseldorf erfolgreich. „Ich habe den Jungs vor dem Spiel noch gesagt: Ich habe noch kein internationales Spiel in Düsseldorf verloren“, berichtete Barda vor dem Anpfiff. Dass das junge Team aus der Schweiz diese Serie weiter fortführen würde, erfreute den 63-Jährigen sehr.

Düsseldorf darf auf weitere Handball-Länderspiele hoffen

„Wir sind mit diesem Event sehr zufrieden. Ich freue mich wie gut sich das Thema Handball hier entwickelt. Dazu haben vor diesem Länderspiel bereits der Super Cup, aber auch die Gastspiele des BHC beigetragen“, gab Martin Ammermann, Executive Director Sports von D.Live nach dem ersten Handball-Länderspiel nach 41 Jahren zu Protokoll. „Wir stehen in sehr guten Gesprächen mit dem Deutschen Handballbund (DHB).“ So darf man darauf hoffen, dass Düsseldorf auch in Zukunft tolle Großereignisse im Handball präsentieren darf und wird.

siehe auch Sport Seite 13