Hockey: Aufsteiger DSD wird asiatisch

Mit Verteidiger Chayan aus Bangladesh spricht der Trainer auf dem Feld nur Englisch.

Düsseldorf. Ulrich Bergmann ist derzeit bei Hockey-Zweitligaaufsteiger DSD nicht nur als Spielertrainer gefragt. Der Abwehrchef dirigiert naturgemäß die Mannschaft auf dem Feld - und das mittlerweile zweisprachig.

Denn sein neuer Nebenmann in der Defensive spricht kein Deutsch. Um sich dem Innenverteidiger Mamunur Rahman Chayan aus Bangladesch verständlich zu machen, muss Bergmann seine Anweisungen auch auf Englisch äußern.

Chayan ist der neue Star im Team aus Grafenberg. Wie der Großteil der Hockey-Nationalmannschaft aus Bangladesch bereitet sich der 23-Jährige bei deutschen Vereinen in Liga zwei auf die Asienmeisterschaften im November vor. Chayan ist Hockeyprofi und soll sich auf Geheiß des Verbandes in Bangladesh an die körperbetonte Spielweise in Deutschland gewöhnen.

"Für uns ist das ein Glücksfall. Chayan erhöht unsere spielerische Qualität", sagt Spielertrainer Bergmann. Dass der bangladeschische Abwehrspieler nur für die Hinrunde in Düsseldorf weilt, stört den DSD nicht weiter. Vielmehr soll mit Chayan die Eingewöhnung in die zweite Bundesliga erleichtert werden.

Mit seinen besonderen Qualitäten bereichert Chayan schon jetzt das Spiel des DSD. Beeindruckend ist vor allem sein knallharter Schrubbschlag, mit dem er immer wieder gefährliche Tormöglichkeiten aus dem Mittelfeld einleitet. Schon vier Tore des DSD sind auf diese Weise entstanden. Auch bei Strafecken profitiert der DSD von der individuellen Klasse des Asiaten.

"Chayan hat sich hervorragend in die Mannschaft eingefügt. Er ist ein wirklich netter Kerl", lobt Bergmann auch die persönlichen Vorzüge des Neuzugangs. Chayan selbst konzentriert sich in Düsseldorf nur auf den Hockeysport. Mehrfach absolviert er unter der Woche Einzeltraining im konditionellen und athletischen Bereich.

Höchstwahrscheinlich stößt schon in der kommenden Woche ein zweiter Nationalspieler aus Bangladesch zum DSD hinzu. Aus familiären Gründen fehlte der offensivere Gegenpart zu Chayan bislang.

Doch bereits beim nächsten Bundesligaspiel dürfte Bergmann seine englischen Anweisungen wohl nicht allein an Chayan richten. Dann wird der Aufsteiger aller Voraussicht nach seine zweite asiatische Geheimwaffe präsentieren.