Hockey-Trainer Sussenburger „Die Qualität ist da, um Meister zu werden“

Düsseldorf · Trainer Nico Sussenburger über das anstehende Viertelfinale seiner DHC-Damen gegen den Münchener SC.

Trainer Nico Sussenburger im Kreise der DHC-Spielerinnen.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Noch drei Spiele bis zur Titelverteidigung. Die Damen des Düsseldorfer Hockeyclubs erwarten an diesem Samstag ab 14 Uhr im Viertelfinale den Münchner SC in der heimischen Halle am Seestern. Die DHC-Damen wollen ihren Meistertitel aus dem Vorjahr natürlich verteidigen. Einfacher als in der vergangenen Saison wird das bestimmt nicht, denn es fehlen mehrere Leistungsträgerinnen. Aber Trainer Nicolai Sussenburger hat einen Plan.

Herr Sussenburger, Ihre Mannschaft ist noch zwei Siege von der erneuten Finalteilnahme entfernt. Was ist Ihr Ziel?

Nicolai Sussenburger: Ich finde ja, als Sportler musst du dir realistische Ziele stecken. Aber am Ende willst du jedes Spiel gewinnen, sonst brauchst du den Sport nicht zu betreiben. Mein Ziel ist es klar, den Deutschen Meistertitel zu verteidigen. Dass es dieses Jahr deutlich schwieriger ist als letztes Jahr, ist auch logisch, weil uns eminent wichtige Spielerinnen fehlen. Aber das darf keine Ausrede sein, die man sich im Vorfeld parat legt, wenn man nicht gewinnen sollte. Die Qualität, die wir haben, und die Art, wie wir Hockey spielen, ist gut genug, um Deutscher Meister zu werden.

Ihnen fehlen in dieser Saison wichtige Spielerinnen: Annika Sprink, Selin Oruz, Elisa Gräve und Torhüterin Natalie Kubalski pausieren wegen des vollen internationalen Terminkalenders im Olympiajahr…

Sussenburger: Wir haben trotzdem eine sehr gute Mischung in der Mannschaft. Mt Luisa Steindor, Greta Gerke, Pia Lhotak und Sabine Markert bilden vier sehr gestandene Spielerinnen das Gerüst, die ja auch letztes Jahr Deutscher Meister wurden und seit vielen Jahren bei uns spielen. Ich finde unser Konstrukt sehr interessant, die Mischung aus Erfahrung und Jugend. Der Altersunterschied zwischen Sara Strauß und Sabine Markert zum Beispiel beträgt 15 Jahre. Das macht unsere Stärke aus. Wir haben drei aus dem 2002er-Jahrgang dabei, die das schon richtig gut machen. Diese Mischung macht es erfolgreich.

Was erwarten Sie von den Münchnerinnen?

Sussenburger: Die Münchnerinnen haben einen ganz eigentümlichen Spielstil. Ich weiß jetzt nicht genau, wie München spielen wird, ob sie so auftreten wie in der Liga oder, ob sie sich etwas Neues einfallen lassen. Eigentlich ist ganz interessant, dass sie eine sehr aggressive, einfache Manndeckung gespielt haben, was es bei uns in der West-Liga so gar nicht gab. Deshalb wird das jetzt eine völlig andere Aufgabe als bisher.

Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?

Sussenburger: Ein Vorteil ist es, dass wir ein ähnliches Spielsystem spielen und deshalb ein paar Erfahrungswerte habe. Wir hatten zwar zwei Wochen spielfrei, aber unsere Jugend-A musste am Wochenende drei Spiele bestreiten. Ich bin ein Freund von Training und wenn man viel Zeit hat, um Dinge auszuprobieren. Die Zeit haben wir genutzt und uns intensiv vorbereitet. Am Donnerstag haben wir mit Besprechung, Warm-Up und Besprechung bestimmt dreieinhalb Stunden verbracht. Das ist auch gut so.

Das Team ist vorbereitet?

Sussenburger: Das will ich hoffen. Ich bin ein Riesenfan vom Hallenhockey, habe das als Spieler schon deutlich lieber gespielt als auf dem Feld. Als Trainer ist der Einfluss deutlich größer. Mittlerweile haben wir auch eine gewisse Entspanntheit durch unsere Erfahrung. Selbst wenn die Münchner was anderes spielen und uns überraschen, dann bin ich sicher, dass wir eine Idee haben, wie wir damit umgehen…

Wie wird die Stimmung?

Sussenburger: Laut! Wir hatten München schon vor vier Jahren zu Gast und da sind die mit Fanbus angereist und haben richtig gute Stimmung mitgebracht. Für uns ist das das sechste Viertelfinale hintereinander zu Hause und die Spiele haben alle Spaß gemacht. Beim DHC sind vergleichsweise viele Zuschauer in der Halle und am Samstag wird es erst recht voll. Aber für solche Spiele macht man den Sport ja.

Haben Sie alle Spielerinnen an Bord?

Sussenburger: Ja. Auch Alisa Vivot ist von der Hallen-EM zurück. Sie hat zwar erst einmal mit dem Training pausiert weil sie innerhalb von fünf Tagen mit der Nationalmannschaft sieben Spiele und drei Trainingseinheiten gemacht hat. Sie ist am Samstag aber wieder dabei.