3:2-Erfolg gegen Berlin in der Overtime Gaudet schießt die DEG ins Glück – Heimsieg im Video
Update | Düsseldorf · Immer wieder haben die Düsseldorfer Eishockeyprofis in dieser Saison späte Tore kassiert und noch verloren. Gegen Berlin läuft es andersrum: Erst gleicht die DEG spät aus, in der Verlängerung trifft der Kanadier dann zum 3:2-Sieg.
Es ist am Wochenende bei der Düsseldorfer EG viel über späte Ausgleichstore und Verlängerungen gesprochen worden. Allerdings nicht so, wie sie sich das bei der DEG wünschen würden. Denn in der Regel kassiert sie in den kritischen Phasen die Tore. Erst am Freitag gegen die Straubing Tigers war das wieder so – obwohl die DEG da bis kurz vor Schluss mit 3:2 geführt hatte. Aber am Ende gab es dann doch wieder nur einen Punkt. „Wir finden immer Wege zu verlieren“, ärgerte sich Mittelstürmer Tyler Gaudet danach.
Auch am Sonntag nach dem Spiel gegen die Eisbären Berlin ging es erneut um späte Ausgleichstore und Verlängerungen. Aber diesmal eben so, wie sie sich das bei der DEG wünschen. „Schön, mal auf der anderen Seite zu sein“, sagte Trainer Steven Reinprecht danach. Denn diesmal hatte sein Team spät ausgeglichen und in der Overtime dann auch noch zum Sieg getroffen. Also gewann die DEG mit 3:2 gegen den Deutschen Meister. Und das sogar verdient. Mehr Zeit in der Offensive, mehr Schüsse, mehr Chancen: „Wir haben über 60 Minuten unser Spiel gespielt“, fasste Siegtorschütze Gaudet zusammen.
DEG verweilt dennoch
auf dem letzten Tabellenplatz
Langsam wird es also bei den Düsseldorfern, die am Sonntag im vierten Spiel in Serie punkteten. Zum ersten Mal in dieser Spielzeit. Das hat zwar nichts an der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) geändert, da stehen die Rot-Gelben immer noch auf dem letzten Platz. Aber die Laune ist nun eine andere. Denn mit sechs Punkten aus den Heimspielen gegen die drei Topteams aus Ingolstadt (4:1), Straubing (3:4 nach Verlängerung) und Berlin (3:2 nach Verlängerung) kann sie gut leben.
Fast wären es aber nur vier Zähler gewesen. Denn am Sonntag lag die DEG bis 23 Sekunden vor dem Ende hinten. Obwohl sie auch da kein Tabellenkeller-Eishockey zeigte, sie stellte sich selbst gegen den Meister nicht hinten rein, suchte von Beginn an den Weg nach vorne. Alexander Blank sprach in der ersten Pause am TV-Mikrofon gar von „einem unserer besten ersten Drittel in dieser Saison“. Und dennoch stand es 0:2. Warum? „Das kann ich mir selber nicht erklären“, sagte Blank, dessen Team deutlich mehr Torschüsse (12:5) hatte. Und die besseren Chancen: Drake Rymsha stand allein vor dem Berliner Tor, Alexander Ehl fälschte einen Schuss an den Außenpfosten ab, Tyler Angle hatte freie Schussbahn, Justin Richards und Brendan O‘Donnell ebenfalls. Aber wenn man unten steht, geht halt weniger rein. Und wenn man oben steht, dann schon.
Mit ihrer ersten richtigen Chance gingen die Eisbären in der 17. Minute in Führung, weil die Düsseldorfer alle auf der rechten Seite verteidigten und Erik Mik auf der linken Seite komplett frei ließen. Kurz später verlor Laurin Braun einen Zweikampf an der Bande, der Puck kam zu Marcel Noebels, der zog ab, Sinan Akdag fälschte ab – 0:2. Binnen 40 Sekunden war aus einem guten Auftritt einer geworden, von dem sich die DEG nichts kaufen konnte.
Aufgeben stand dennoch nicht auf dem Programm. Die DEG versuchte es weiter. Aber im zweiten Drittel verflachte das Spiel. Akdag hatte eine Chance, auf der anderen Seite musste Henrik Haukeland einmal stark gegen Liam Kirk und einmal gegen Ty Ronning retten. Ansonsten passierte nicht viel. Berlin verwaltete seine Führung mit der Klasse eines Spitzenteams.
Spannender wurde es erst wieder im letzten Drittel. Weil die DEG nun wieder alles nach vorne warf und zahlreiche Möglichkeiten hatte. Die größte hatte Alec McCrea, als Eisbären-Torwart Jake Hildebrand schon am Boden lag. Zwar hatten auch die Gäste einige Konter, und es war auch glücklich, dass Sinan Akdags Schuss in der 47. Minute so abgefälscht wurde, dass er im Tor landete, aber es war hochverdient.
Direkt danach hatte Bennet Roßmy den Ausgleich auf dem Schläger. Danach Jakub Borzecki, dann Blank, dann Rymsha. Aber das Tor machte dann erst Alexander Ehl 23 Sekunden vor Schluss. Da ging ein Jubelschrei durch den Dome wie lange nicht. Also ging es wieder in die Verlängerung, in der in dieser Saison bislang noch gar nichts geklappt hatte. Aber diesmal eben doch, weil Brendan O‘Donnell Tyler Gaudet in Szene setzte und der den Puck mit einem trockenen Schuss ins Tor jagte.