2:4 in Schwenningen Eine bittere Reise in den Schwarzwald für die DEG – alle Tore im Video
Schwenningen · Die DEG liefert sich mit Schwenningen einen harten Kampf und geht sogar in Führung. Doch weil sie sich zu viele Strafminuten leistet und die Gastgeber im Schlussdrittel ihre Chancen nutzen, verliert sie mit 2:4.
Eine Reise in den Schwarzwald mag vor allem zu Weihnachten besinnlich sein: Stille, Wälder, Ruhe. Reist man an Weihnachten aber nach Villingen-Schwenningen in die Arena am Mosswäldle zum Eishockey, sind die ruhigen Tage vorbei. Diese Erfahrung mussten am Zweiten Weihnachtsfeiertag die Spieler der Düsseldorfer EG beim 2:4 gegen die Schwenninger Wild Wings machen.
Kaum lief das Spiel in der in der mit 5070 Zuschauern ausverkauften Arena, glich sie einem Hexenkessel, die SWW-Fans gaben alles. „Absteiger, Absteiger“ schallte es durch die Fankurve der Schwenninger in Richtung Düsseldorf. Doch wie ein Absteiger präsentieren sich die Gäste aus der NRW-Landeshauptstadt durchaus nicht, obwohl die Wild Wings ihnen das Leben von Anfang an schwer machten auf dem Eis.
Im ersten Drittel drückten sie die DEG in deren eigene Hälfte, Goalie Henrik Haukeland parierte gleich mehrfach in der Anfangsphase. Das Team von Chefcoach Steven Reinprecht musste nach rund sechs Minuten den ersten Dämpfer einstecken. Bennet Roßmy kassierte nach einem durchaus heftigen Check gegen den Kopf und Nacken von Phil Hungerecker eine Spieldauer-Strafe. Das harte Einsteigen hatte auch Folgen für Hungerecker. Er musste noch während des Spiels zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht werden.
Wer ein ähnliches erstes Drittel wie am vergangenen Sonntag erwartete, der wurde schnell enttäuscht. Gegen Augsburg lag die DEG nach 20 Minuten schon mit 4:1 vorne, von so einem Ergebnis waren die Düsseldorfer am Weihnachtsfeiertag aber weit entfernt. Das lag aber eher nicht am eigenen Unvermögen, sondern am Matchplan, der darauf abzielte, nicht in einen schnellen Rückstand zu geraten.
Vor allem die Abwehrreihe der Rheinländer bereitete den Sturmreihen der Gastgeber eine harte Zeit. 34 Strafminuten hatte sich die DEG nach der Hälfte der Spielzeit „erarbeitet“, während Schwenningen gerade mal fünf Minuten aufweisen konnte.
Goalie Haukeland hielt
neun Schüsse im ersten Drittel
Aus Düsseldorfer Sicht ist das vor allem – mal wieder – Goalie Haukeland zu verdanken, der alleine neun Schüsse im ersten Drittel, elf im zweiten und 15 im dritten Drittel aufs Tor bekam. Dass selbst die Düsseldorfer das Augsburg-Spiel nicht als Maßstab nahmen, gab auch Moritz Wirth im Drittelpausen-Interview bei Magentasport zu: „Gerade in den ersten fünf Minuten ist es enorm wichtig, dass man kein Gegentor kassiert. Das war gut. Dazu noch ein paar Saves vom Hauke (Haukeland, Anm.d.Red.). Jetzt geht es nach vorne.“
Und das tat es auch, die DEG wurde aktiver, die Reihen begannen zu funktionieren. In der 33. Minute wurde es dann kurz still in der Arena, nur die etwa 80 mitgereisten Düsseldorfer Fans auf der Tribüne jubelten, als Tyler Angle mit einem wunderschönen Solo auf der rechten Eis-Seite plötzlich den Puck ins Tor der Wild Wings durchstecken konnte. Diesen Treffer sollten sich die DEG-Spieler und Fans notieren und einrahmen. Es war Angles erstes Tor seit 18 Spielen, das letzte Mal traf der Kanadier im Oktober beim 2:1-Erfolg über München nach Verlängerung. Und der Treffer war zudem hübsch herausgespielt – beim Solo legte sich Angle den Puck von hinten durch die eigenen Beine und schob ihn ins Tor.
Im letzten Drittel legte Schwenningen direkt nach dem Bully los, drei Distanzschüsse konnte Haukeland noch parieren, ehe dann der Ex-Kölner und in Düsseldorf aufgrund seines Haie-Engagements immer wieder ausgepfiffene Sebastian Uvira zum Ausgleich traf. Aber es kam noch schlimmer für die Rot-Gelben: Philip Feist (55.) und Tyson Spink (57.) drehten die Partie innerhalb von nur zwei Minuten zugunsten der Schwenninger und sahen bereits wie der sichere Sieger aus. Doch dann nahm Reinprecht eine Auszeit und Haukeland vom Eis – mit Erfolg. Brendan O’Donnell verkürzte in der 58. Minute auf 2:3. Und als sich Thomas Larkin und Daryl Bole kurz hintereinander jeweils zwei Strafminuten einbrockten, spielte die DEG die Schlussminute plötzlich mit Sechs-gegen-Drei. Also bündelte sie noch einmal ihre Kräfte und hätte tatsächlich noch fast den Ausgleich erzielt, aber Philip Gogulla verpasste am langen Pfosten den Pass von Angle nur um Zentimeter. Stattdessen sorgte William Weber mit dem Empty Neter für die Entscheidung.