Wichtiger Sieg im Tabellenkeller Düsseldorfer EG demontiert Augsburg und schöpft Hoffnung – alle Tore im Video

Update | Düsseldorf · Vergangene Woche wurden die Düsseldorfer von ihrem Publikum noch verhöhnt, am Sonntag dann gefeiert. Grund dafür war der starke Auftritt beim 7:2 im Kellerduell gegen die Augsburger Panther.

DEG-Spieler Jacob Pivonka (M.) bejubelt sein Tor zum 2:1 zusammen mit Drake Rymsha (l.).

Foto: Ralph-Derek Schröder

Hin und wieder singen die DEG-Fans dann doch mal die alten Klassiker. Natürlich viel zu selten, insgesamt ist die Stimmung im Dome ja eine der schlechteren in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Erst recht, nachdem die Ultras ausgesperrt wurden. Aber wenn es das Spiel hergibt, kann es doch mal laut werden. Und am Sonntag gab es das Spiel her. Also packten die Fans auf der Westkurve ihre Schlüsselbunde aus und sangen das jahrzehntealte „Kling, Glöckchen“-Lied, bei dem die DEG Deutscher Meister wird.

Nun muss man es nicht böse mit der Düsseldorfer EG meinen, um zu prognostizieren: Mit dem Titel wird das diese Saison eher nichts. Aber nach dem 7:2-Sieg über die Augsburger Panther ist zumindest die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass die DEG auch nächste Saison noch in der DEL spielt. Zwar war schon vor dem Spiel klar, dass sie an Weihnachten auf dem letzten Platz stehen würde. Aber es ging eben darum, den Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze auf einen Punkt zu verkürzen. Und das klappte. Weil sich die DEG endlich mal wieder effizient vor dem gegnerischen Tor zeigte. Vor allem die Stürmer: Alexander Ehl traf doppelt, Brendan O‘Donnell schoss ein Tor und bereitete drei vor, auch Drake Rymsha, Tyler Gaudet und Jacob Pivonka trafen und legten auf. Hinzu kam ein Verteidiger-Tor von Moritz Wirth.

Entsprechend gut gelaunt konnte sich Kapitän Philip Gogulla hinterher das Hallenmikrofon schnappen und eine kleine Weihnachtsansprache an die rund 11 400 Fans halten. Und er holte dann etwas aus. „Wir wissen selber, dass die letzten eineinhalb Jahre nicht so einfach waren“, sagte Gogulla und sprach „ein großes Dankeschön von der Mannschaft für die Unterstützung“ aus. Wobei alle wüssten, „dass es besser werden muss“. Die Abstiegsgefahr ist ja immer noch groß.

Umso wichtiger war nun der Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Augsburg. Was auch für die Art und Weise galt. Bereits in der dritten Minute schoss Ehl das 1:0. Da war auch das nötige „Puckglück“ bei, wie Trainer Steven Reinprecht hinterher anmerkte, der Schuss wurde zweimal abgefälscht. Aber es war eben das Glück, das der DEG in dieser Saison meist fehlt. Nicht zuletzt Ehl selbst, der noch am Freitag in Bremerhaven eine Großchance in der Verlängerung liegengelassen hatte. Allerdings hatte er vorher zum 1:1 getroffen, weswegen die DEG zumindest einen Punkt von der Nordseeküste mitgebracht hatte. Das sah sie bereits ganz anders aus als in der Vorwoche, als es zwei krachende Niederlagen mit insgesamt 14 Gegentoren gegeben hatte. Danach wurde die DEG von ihnen eigenen Fans verhöhnt.

In der üblichen Team-Sitzung zu Wochenbeginn wurde es daher etwas lauter als sonst. Reinprecht beschrieb sie als „ehrliche Unterhaltung“, da wurde es auch mal „emotional“, wie Ehl berichtete. Und das fruchtete. Reinprecht lobte am Sonntag nicht umsonst, dass sein Team härter vor den Toren gearbeitet hatte. Auch zur Freude von Henrik Haukeland, der nach seiner Pause in Bremerhaven gegen Augsburg wieder im Tor stand und ein starkes Spiel machte (30 Paraden). Alles verhindern konnte er aber nicht, der AEV glich die frühe Düsseldorfer Führung sogar schnell durch Nick Baptiste in Überzahl aus. Aber als kurz später auch die Düsseldorfer einen Mann mehr auf dem Eis hatten, traf Jacob Pivonka zum 2:1. Der Auftakt zu furiosen zehn Minuten, in denen die DEG gleich vier Tore schoss. Nach Pivonka traf O‘Donnell mit einer Energieleistung, danach zauberte Ehl auf, tunnelte einen Gegner, um dann einzuschießen. Nach Wiederbeginn traf Rymsha dann sogar zum 5:1. Ein „ähnlicher Spielverlauf wie vergangene Woche bei uns“, sagte AEV-Trainer Larry Mitchell dazu. Nur war es da eben andersrum gelaufen, da machte der AEV phasenweise aus fast jeder Chance ein Tor. Diesmal tat es die DEG.

Dennoch: Über das gesamte Spiel ging das Ergebnis in Ordnung. Zwar verkürzten die Gäste Mitte des zweiten Drittels durch Florian Elias. Aber wirklich eng wurde es nicht mehr. Denn auch ins dritte Drittel startete die DEG mit einem frühen Tor, Gaudet schoss das 6:2. Danach war das Spiel durch, die Party im Dome konnte beginnen. Wirths krachender Schlagschuss (fast 150 Stundenkilometer) zum 7:2 rundete diesen DEG-Tag nur noch ab.

(seka/bs-)