Umfrage der Industrie- und Handelskammer in der Region Trotz Stellenabbau beklagen Unternehmen den Fachkräftemangel

Kreis Mettmann · Nach wie vor müsse nach qualifizierten Mitarbeitenden intensiv gesucht werden. Manchmal bleiben wichtige Stellen länger als zwei Monate unbesetzt. Das beklagen Unternehmen in einer Umfrage. Der Fachkräftemangel bleibe ein großes Problem.

Ein Auszubildender im Metall-Handwerk misst in einem Ausbildungszentrum die Dicke eines Werkstücks.

Foto: dpa/Felix Kästle

(dne) Zahlreiche Unternehmen – vor allem im Stahl- und Automobilbereich – bauen tausende Arbeitsplätze ab. Auch Mettmann ist davon betroffen. Trotz dieser Krise bezeichnet die Wirtschaft den Fachkräftemangel als das zweitgrößte Geschäftsrisiko für die Betriebe. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern Mittlerer Niederrhein und Düsseldorf bei knapp 800 Unternehmen aus der Region.

„Unser Report zeigt ganz klar, dass Unternehmen bessere Rahmenbedingungen brauchen, um schneller und zielgenauer Fachkräfte rekrutieren zu können“, sagt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. Die Zahlen der IHK-Umfrage zeigten die Probleme bei der Fachkräftesuche. 50,3 Prozent der Betriebe sehen im Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden ein wesentliches Geschäftsrisiko für die kommenden zwölf Monate. Nur die Entwicklung der Inlandsnachfrage stellt demnach ein noch größeres Risiko dar. In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Bedeutung des Risikos dabei fast verdoppelt.

Besonders gravierend sei das Problem in der Bauwirtschaft. Dort sehen 61 Prozent der Betriebe im Fachkräftemangel ein wesentliches Geschäftsrisiko. Grundsätzlich suchen Unternehmen dabei über alle Qualifikationsstufen hinweg oftmals erfolglos nach Arbeitskräften. Die größten Schwierigkeiten melden Unternehmen, die Beschäftigte mit Abschlüssen suchen. Deswegen liegt nach Auffassung des IHK-Hauptgeschäftsführers in der dualen Berufsausbildung ein Schlüssel zur Linderung des Fachkräftemangels im eigenen Betrieb. „Mit der Ausbildung junger Menschen sichern sich die Unternehmen einen wichtigen Baustein ihrer Zukunft, nämlich ihre klugen Köpfe“, sagt Berghausen.

Die Unternehmen wurden auch danach gefragt, welche Veränderungen der Rahmenbedingungen sie sich wünschen. Mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden von Bürokratie entlastet werden. Außerdem sind knapp 47 Prozent für die Stärkung der beruflichen Bildung.

(dne)