Japaner beenden die Salzburger Serie

Hochschulauswahl aus dem Land der aufgehenden Sonne gewinnt 56. Ausgabe des renommierten A-Junioren-Turniers.

Foto: U 19 Champions Trophy / Moritz Müller

Im Momente der Pokalübergabe legten die abseits des Rasens eher schüchtern wirkenden Spieler der japanischen Hochschulauswahl ihre Zurückhaltung ab und jubelten ausgelassen. Die asiatischen A-Junioren hatten wenige Minuten zuvor die 56. U 19 Champions Trophy gewonnen und die Serie von Dauersieger FC Salzburg nach vier Jahren beendet. In einem spannenden Finale setzten sich die Japaner auf der Anlage des BV 04 an der Roßstraße mit 2:1 (1:1) gegen Borussia Mönchengladbach durch. Die „Fohlen“ hatten zum vierten Mal binnen sechs Jahren das Endspiel erreicht — und zum vierten Mal blieb ihnen am Ende nur noch die Gratulation an den Gegner.

Der war auch 2013 die Japan Highschool Selection, die das „Osterturnier“ damit zum zweiten Mal gewinnen konnte. Dabei hatte die Borussia vom Niederrhein den besseren Start erwischt. Ein Traumtor per Volleyschuss von Ali Abu-Alfa hatte die Mannschaft von Trainer Thomas Flath in Führung gebracht (8.). Der japanische Kapitän Ryo Tabei egalisierte den Rückstand aber nur zwei Minuten später. Die Entscheidung fiel im zweiten Durchgang, als Sota Sato einen Foulelfmeter (32.) zum 2:1-Endstand verwandelte.

Im Spiel um Platz drei hatte sich zuvor Werder Bremen durchgesetzt. Gegen den englischen Club Huddersfield Town AFC behielt der grün-weiße Nachwuchs von der Weser dank eines Treffers von Torjäger Joshua Sargent (21.) mit 1:0 die Oberhand.

Der Titelverteidiger FC Salzburg musste sich am Ende mit dem sechsten Platz zufrieden geben. Im entscheidenden Gruppenspiel am Sonntagabend hätten die Österreicher gegen die Japan Highschool Selection gewinnen müssen, kamen aber trotz optischer Überlegenheit nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren war die Mannschaft aus der Talentschmiede in der Alpenrepublik spielerisch nicht so stark.

Nachdem die Champions Trophy 2017 im Paul-Janes-Stadion am Flinger Broich ausgetragen wurde, kehrten die Traditionsveranstaltung auf die Anlage des BV 04 zurück. Doch unter dem Strich blieben die Zuschauerzahlen am Ende etwas hinter den Erwartungen zurück. „Der Sonntag war aufgrund der äußeren Umstände enttäuschend“, sagte Sprecher Piet Keusen. Das nasskalte Wetter hatte viele potenzielle Besucher ferngehalten. Insgesamt zählten die Organisatoren rund 4000 Zuschauer.

Trotz des Fehlens einiger großer Namen im zehn Mannschaften umfassenden Teilnehmerfeld bot die 56. Ausgabe der Champions Trophy ansprechenden Jugendfußball. Hinter den Erwartungen zurückblieb neben den torlosen Polen von Legia Warschau auch die Fortuna. Das Team von Trainer Sinisa Suker hatte sich nach der 1:2-Auftaktniederlage gegen Borussia Mönchengladbach mit einem 1:0 über Warschau alle Türen für die Halbfinalteilnahme offen gehalten. Doch das 0:1 im dritten Gruppenspiel gegen US Sassuolo machte diese Hoffnungen zunichte. In ihrem vierten und letzten Spiel kassierten die Flingeraner, die auf einige Stammspieler wie Muhayer Oktay verzichten mussten, auch gegen den späteren Halbfinalisten Huddersfield eine Niederlage (0:2).

Ganz anders präsentierten sich wieder einmal die japanischen Nachwuchskicker. Vor wenigen Wochen hatten diese in der Endrunde um die Hochschulmeisterschaft noch gegeneinander gespielt, nun traten die Asiaten mit ihrer Auswahlmannschaft so auf, wie die Zuschauer die Jahrgänge zuvor in Erinnerung hatten. Taktisch diszipliniert, gut organisiert in den einzelnen Mannschaftsteilen und ohne erkennbare Schwäche. Am Ende war das Team von Trainer Naoki Hirano der verdiente Sieger des Turniers.