Eishockey-Verband stuft DEG-Jugend herab
Der Stammverein verliert seinen fünften Stern. Das hat finanzielle Folgen.
Für die treuen Anhänger der Düsseldorfer EG gab es zuletzt nicht viel zu lachen. Zwei Mal in Folge hat ihr Verein die Play-offs verpasst. Da blieb den Fans nur, ihren Eishockey-Hunger woanders zu stillen — beim eigenen Nachwuchs. Wenn sich die Profis längst in den Sommerurlaub verabschiedet hatten, war die Jugend an der Brehmstraße noch aktiv — nicht selten vor hunderten Zuschauern.
Am Wochenende kam allerdings ein herber Rückschlag für den Stammverein der DEG, in dem der Nachwuchs organisiert ist. Da gab der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) bekannt, welche Clubs er mit fünf Sternen bewertet — die Höchstwertung für die Jugendarbeit. Die DEG fehlt erstmals in der Liste, sie bekam vier Sterne.
Bewertet werden laut DEB „unter anderem die tatsächliche Eiszeit für Nachwuchsspieler, deren Vorort-Betreuung durch qualifizierte Trainer sowie die Qualität der Trainingsinhalte“. Aber nicht nur das, sonst wäre die DEG auch weiterhin ein Fünf-Sterne-Club. Durchgefallen ist sie bei zwei anderen Kriterien: Zum einen besteht ihr Schüler-Team (U 15) nicht mehr zu 50 Prozent aus Spielern, die das Eishockeyspielen bei der DEG gelernt haben. Zum anderen stellt sie zu wenige Spieler für Auswahlmannschaften ab, die seit mindestens drei Jahren in Düsseldorf spielen.
Bei der DEG sind sie mächtig angefressen wegen der Entscheidung des Verbands und legten Einspruch ein. Erfolglos. Das Argument der DEG: Sie erfülle die beiden Kriterien nur deswegen nicht, weil sie einige ihrer besten Spieler an die beiden Topadressen im deutschsprachigen Raum verloren hatte: an die Jungadler Mannheim sowie an die Akademie von Red Bull Salzburg.
Sie werde also dafür be-straft, dass sie zwei Spieler erst jahrelang ausbildete und ihnen dann keine Steine in den Weg legte, als die von den besseren Strukturen in Mannheim oder Salzburg profitieren wollten. Sollte man solche Wechsel künftig verhindern? Das könne ja nicht im Sinne des Sports und des Verbands sein.
Den Verantwortlichen an der Brehmstraße geht es natürlich nicht nur ums Prestige, weiter zu den besten Ausbildungsvereinen zu gehören. Es geht um Geld: Fünf-Sterne-Vereine erhalten einen größeren Anteil am Fördertopf, in den vor allem die DEL-Clubs einzahlen. Wegen des Verlusts des Sterns bekommt die DEG nun 25 000 Euro weiniger. Weil Hauptsponsor Metro aussteigt, der dem Nachwuchs nach seinem Ende bei den Profis im Sommer 2012 treu geblieben war, fehlen nach WZ-Informationen weitere 150 000 Euro.
Die nächste Saison sei trotzdem abgesichert, weil die DEG in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet und einige Reserven habe, heißt es aus dem Verein. Zudem würden die Profis nun mehr zahlen, trotzdem müsse hier und da gespart werden. Aber nicht an der konkreten Ausbildung. Die vier hauptamtlichen Trainer werden weiter beschäftigt bleiben.