Judo Grand-Prix: Olympia-Hoffnung Anthony Zingg am Start

Der 19-jährige Düsseldorfer wurde jetzt Deutscher Meister. Der Grand Prix ist für ihn die internationale Bewährungsprobe.

Düsseldorf. Anthony Zingg hat beim Judo Grand Prix am 23. und 24. Februar ein Heimspiel. Der Deutsche Meister in der Klasse bis 66 kg stammt aus Düsseldorf und hat sein sportliches Rüstzeug beim JC 71 von Vereinstrainer Harald Neuhaus erhalten.

Mittlerweile ist er wegen der besseren Trainingsbedingungen nach Leverkusen gewechselt. „In den vergangenen Jahren war ich immer als Zuschauer beim Grand Prix und habe mir gewünscht, einmal starten zu dürfen. Das ist jetzt der Fall. Ich freue mich riesig. Es ist ein hochklassiges Turnier. Meine Familie, viele Freunde und Schulkameraden werden vor Ort sein“, sagt der 19-Jährige, der in diesem Jahr sein Abitur macht. „Große Namen schüchtern mich nicht ein. Ich habe nichts zu verlieren und kann unbeschwert auf die Matte gehen“, sagt Zingg.

Erfahrene Athleten aus Frankreich, Russland, Brasilien und Japan, dazu gehen Youngster wie Anthony Zingg in der Halle an der Siegburger Straße an zwei Tagen auf die Matte — das ist eine Mischung mit besonderem Reiz. Verbandspräsident Peter Frese rechnet mit über 350 Teilnehmern in den 14 Gewichtsklassen.

Im Jahr nach Olympia hat sich beim Deutschen Judo Bund einiges geändert. Schwergewichtler Andreas Tölzer wird nach einer Schulteroperation nur als Zuschauer dabei sein, Kerstin Thiele fehlt verletzt, und Silbermedaillen-Gewinner Ole Bischof hat seine Karriere beendet.

Die Hoffnungen ruhen auf Dimitri Peters und Dino Pfeifer im Schwergewicht bis 100 kg. „Mit dem Fernziel Olympia 2016 geben wir auch jungen Leuten eine Chance, damit sie Erfahrungen sammeln können“, sagt Frese. „Einige werden ins kalte Wasser geworfen. Sicher ist, das die Trauben sehr hoch hängen. Ich bin froh über jeden Kampf, der gewonnen wird.“

Bei der vierten Auflage des Grand Prix werden über 3000 Zuschauer erwartet. „Wir rechnen mit einer gut gefüllten Halle. Das Niveau der Veranstaltung ist sehr gut. Die internationalen Kämpfer schätzen das Turnier. Außerdem schließt sich ein viertägiges Trainingslager bei Athletica an“, sagt Frese. Schon im Vorfeld des Grand Prix finden Judo-Veranstaltungen — Schul-Meisterschaften, Wettkämpfe für geistig Behinderte, Lehrer-Fortbildung — statt.

Peter Frese hofft, dass die vierte Auflage des Grand-Prix nicht die letzte ist, Gespräche mit den Beteiligten stehen noch an. „Wir möchten gerne auch in den nächsten drei Jahren in Düsseldorf bleiben. Hier haben wir ideale Bedingungen. Judo ist nicht nur Sport, sondern auch ein Erziehungssystem.“