Giefer greift daneben
Das Team von Trainer Meier steigert sich in der zweiten Hälfte, aber es reicht nicht.
Düsseldorf. An der Schuldfrage gab es keinen Zweifel. „Der Torschütze kam aus drei Metern Entfernung an den Ball“, sagte Norbert Meier zur entscheidenden Szene kurz vor Schluss. Mit anderen Worten: Diesen Ball muss der eigene Torwart haben. Fabian Giefer patzte einmal und schon musste Fortuna Düsseldorf trotz der ansonsten hervorragenden Leistung des 22 Jahre alten Torhüters das Spiel in Freiburg mit 0:1 verloren geben.
„Bei einer Ecke droht immer Gefahr. Das Tor müssen wir verhindern, das wissen wir“, führte Fortunas Trainer weiter aus.“ Seinen Torwart wollte Meier trotzdem nicht zum Alleinschuldigen abstempeln. „Er hat uns schon so viele Spiele gerettet, da werden wir ihn jetzt bestimmt nicht an die Wand nageln.“ Alle in seiner Umgebung würden Giefer auch schnell wieder moralisch aufbauen.
Fabian Giefer wusste auch, dass das Spiel höchst unglücklich verloren wurde, obwohl seine Mannschaft und er von der ersten Minute alles gegeben hatten, um etwas aus Freiburg mitzunehmen. Dass es ausgerechnet am Tag vor dem höchsten rheinischen Feiertag eine solche Enttäuschung geben würde, war wohl eher der schlechten Laune des Fußball-Gottes zuzuschreiben, denn Fabian Giefer hatte die Fortuna vor und nach dieser unglücklichen Szene mehrfach vor einem Gegentor bewahrt.
Wie selbstbewusst Giefer inzwischen ist, zeigte er nach dem Spiel, als er souverän zu der unglücklichen Situation Stellung bezog. „Wenn ich rauskomme, muss ich den Ball haben“, erklärte Fortunas Torhüter ohne Zögern. „Mich braucht keiner wieder aufzubauen. Ich mache mir da keine Sorgen, dass ich daran beim nächsten Spiel noch denke.“ Er wisse, was er bis dahin zu tun habe. Und die Niederlage bedeute nichts anderes, als dass die Fortuna am Wochenende unbedingt gegen Fürth gewinnen muss. „Aber das wäre auch so gewesen, wenn wir hier in Freiburg gewonnen hätten.“³
Ein wenig Beistand erhielt Giefer auch noch von Martin Latka. Der tschechische Innenverteidiger, neben Bodzek trotz des Nasenbeinbruchs der Vorwoche bester Fortune, wies darauf hin, dass er Freiburgs Siegtor mit auf seine Kappe nehmen müsse. „Der Torschütze war in dieser Situation mein Gegenspieler“, sagte Latka. Vielleicht verlangt er auch deswegen, dass noch einige Veränderungen an seiner Gesichtsmaske vorgenommen werden müssen. Als Entschuldigung wollte Latka aber auch das nicht gelten lassen. Es kam halt in den letzten Minuten in Freiburg einiges an Pech zusammen.