Düsseldorfer EG Kreutzer freut sich auf den Hexenkessel
Am Sonntag muss die DEG nach Iserlohn. Die Roosters haben sich gefangen, rundum glücklich sind sie aber auch nicht.
Düsseldorf. Allzu viel wollte Christof Kreutzer vor dem Sonntagsspiel (16.30 Uhr) seiner Düsseldorfer EG bei den Iserlohn Roosters nicht sagen. Das tut der Chefcoach ohnehin nicht gern, wenn zuvor noch eine andere Aufgabe — das Heimspiel gegen Bremerhaven (siehe Kasten) — auf seine verletzungsgeplagten Mannen wartet. Man will sich ja nicht ablenken lassen. Von Spiel zu Spiel und so, das Übliche.
Das liegt in diesem Fall aber vor allem daran, dass Partien im ebenso kleinen wie für Gäste ungemütlichen „Hexenkessel“ (Kreutzer) am Seilersee keiner großen Erklärung bedürfen: „Da ist es nie leicht zu spielen, in Iserlohn geht es immer schön zur Sache. Da freue ich mich drauf“, sagt Kreutzer, der mehrfach betont hat, wie sehr es ihn motiviert, gegen eine Halle voller Hass antreten zu müssen.
Seiner Mannschaft bekommt die spezielle Atmosphäre im Sauerland allerdings nicht so gut. Vier Spiele hat die DEG seit Kreutzers Amtsübernahme 2014 in Iserlohn erlebt, und gerade mal zwei Punkte eingefahren. Beim bislang letzten Duell dort vor knapp einem Jahr gewann sie 2:1 nach Penaltyschießen. Zuvor gab es jedes Mal eine Flut an Gegentoren: 0:8, 1:8. 5:6.
In der aktuellen Spielzeit der Deutschen Eishockey Liga gab es bislang ein Treffen mit den Sauerländern. Am ersten Spieltag drehte die DEG nach 40 zähen Minuten erst am Ende auf und gewann noch 4:2. Es war der Start der fünf Spiele währenden Niederlagenserie der Roosters, die vergangene Saison noch das Überraschungsteam waren und sensationell auf Rang drei landeten. Das hatte natürlich Begehrlichkeiten geweckt, Topteams lotsten Leistungsträger wie Brooks Macek (München) oder Nick Petersen (Berlin) weg. Zudem beendete Kapitän Mike York seine Karriere. Die Roosters standen vor dem Neuanfang - und brauchten einige Zeit.
„Iserlohn hat sich den Start sicherlich anders vorgestellt, aber wir haben gesehen, dass die langsam in Fahrt kommen“, sagte Kreutzer nun mit Blick auf die sechs Siege, die die Roosters in den vergangenen neun Spielen eingefahren haben. Mittlerweile sind sie Neunter und stehen wieder auf einem Play-off-Platz.
Rundum glücklich sind sie trotzdem nicht im Sauerland. Denn auch während der jüngsten Erfolge lief nicht alles rund. Zudem gibt es Ärger um Ashton Rome. Der ehemalige DEG-Stürmer, der das Kunststück vollbracht hat, zuletzt vier Spielzeiten in Folge mit seinen Teams aus Düsseldorf und Schwenningen auf dem letzten Platz zu beenden, ist derzeit selten im Kader. Zunächst offiziell wegen einer Verletzung, mittlerweile machen aber Gerüchte die Runde, die Chemie zwischen dem nicht immer einfachen Kanadier und dem Rest des Teams würde nicht stimmen. Schon aus Düsseldorf hatte er sich trotz vorheriger Vertragsverlängerung verabschiedet, weil es zwischen seiner und den Frauen der anderen Spieler nicht gestimmt haben soll.
Trainer Jari Pasanen verweist bei Fragen bezüglich Rome auf Manager Karsten Mende, der wiederum sagt gar nichts mehr zum Thema. Nach seinem Comeback am vergangenen Freitag in Mannheim stand Rome in den folgenden beiden Spielen wieder nicht im Kader. Auch Sonntag dürfte das der Fall sein. Ungemütlich wird es für die DEG aber auch so.