Lars Teröde findet die heiteren Seiten des Triathlon
Düsseldorf . Fällt das Stichwort Triathlet oder Marathonläufer denkt der gemeine Küchenpsychologe nicht groß nach: freudlose Asketen, Masochisten müssen das sein, Menschen mit zu langweiligem Leben.
Dass es anders geht, zeigt jetzt Lars Terörde mit seinem heiteren Buch "Barfuß auf dem Dixi-Klo", Untertitel: "Triathlongeschichten vom Kaiserswerther Kenianer". In 38 persönlichen Episoden durchstreift der 41-jährige Düsseldorfer die Parallelwelt der Amateur-Triathleten, erzählt vom Drumherum zwischen Wadenkrämpfen, Energie-Gels und zu engen Neopren-Anzügen.
Aber auch, wie er bei Chips und Bier vor dem Fernseher einnickt und sich zum Hawaii-Triathlon träumt. Oder wie er vor der Fahrt in den Ameland-Urlaub versucht, seine drei Rennräder aufs Autodach zu schmuggeln. Lokal-Kolorit bieten Schilderungen von abendlichen Trainingsläufen am Flughafen oder am Messegelände.
Gleichwohl witzelt Terörde nicht herum, schon gar nicht über seinen Triathlon-Sport. Auch er nimmt das alles durchaus ernst, die Trainings- und Ernährungspläne, seinen Highend-Chronometer oder die in Excel-Dateien festgehaltenen Lauf-Zeiten. Und die inneren Schweinehunde, die bevorzugt an frühen Wintermorgen an ihm herumzerren, hat er "gut dressiert", so viel Ehrgeiz muss sein. Vor allem, wenn man ständig mit einem trainingsfaulen, aber talentierteren Schwager konfrontiert wird.
Der früher ambitionierte Fußball-Torwart von Bayer Uerdingen und den Fortuna-Amateuren kann dabei stets über sich selbst schmunzeln. Bisweilen entlarvt er sich sogar als Blender. Zum Beispiel, als ein alter Schulfreund, "Der dicke Schäng", mit dem Kenianer eine Runde laufen geht.
Weil der Schäng früher eine unsportliche Wurst war, trumpft der Kenianer erst mit gönnerhaften Sprüchen auf, um sich dann nach ein paar Kilometern an der Arena per Durchfall-Lüge aufs Klo zu retten...
- Lars Terörde, Barfuß auf dem Dixi-Klo, Covadonga-Verl., 224 S., 12,80 Euro