Leichtathletik Leichtathleten kämpfen um die letzten DM-Tickets

Leichtathletik Nach dem PSD-Bank-Meeting geht in Stockum gleich mit den Regions-Meisterschaften weiter.

Pascal Lewandowski verpasste die Normzeit für die Deutschen Meisterschaften zuletzt knapp. Am Sonntag versucht er es erneut.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Kaum sind die transportablen Tribünen für die 2000 Zuschauer vom letzten PSD-Bank-Meeting aus der Leichtathletikhalle im Arena-Sportpark weggeräumt, geht die winterliche Meisterschaftssaison weiter. Mehr als 300 Athleten der Region Mitte (unter anderem Düsseldorf, Essen, Wuppertal, Mönchengladbach und Krefeld) im Alter von 15 bis 90 Jahre kämpfen am Sonntag um Medaillen und Meistertitel.

Der Rausch beim Stabhochsprung mit dem 20-jährigen Schweden Armand „Mondo“ Duplantis am vergangenen Dienstag beim PSD-Bank Meeting mit 6,00 Metern und einem extrem knapp misslungen Weltrekordversuch bei 6,17 Metern wird bei vielen Besuchern noch nicht verflogen sein. Woran sie 36 Stabhochspringer/innen bei ihrem Wettkampf auf der gleichen Anlage erinnern werden. Vermutlich wird Ingrid Freytag (DSC 99) auch wieder das Protokoll wie am Dienstag führen. Das tut sie schon seit Jahrzehnten. Unter den Startern ist auch ein Weltrekordspringer: Der 66-jährige Wolfgang Ritte aus Uerdingen, der mit der höchst erstaunlichen Leistung von 4,07 Metern als „beste Rentner der Welt“ gilt.

Für einige Athleten geht es noch um die DM-Normen für Leipzig (22. Februar). Zum Beispiel für den 20 Jahre alten Pascal Lewandowski. Der Uerdinger war der Qualifikation für das Treffen der besten deutschen Leichtathleten mit seinen 6,86 Sekunden bei den NRW-Meisterschaften in der Vorwoche in Dortmund bis auf eine Hundertstel nahe gekommen. Mit dieser Zeit hätte er auch ganz gut in die Sprint-Vorrunden am Dienstag gepasst. Vom SFD 75 ist im Sprint Patrick Boadu (60 und 200 Meter) dabei, er nähert sich der Sieben-Sekundengrenze über 60 Meter und will mit Lewandowski mithalten.

Ebenso viel Aufmerksamkeit wird beim Sprint auch wieder Herbert E. Müller aus Dormagen auf sich ziehen. Der ist stolze 90 Jahre alt. Bei den NRW-Meisterschaften war in der Klasse M 90 niemand gegen ihn angetreten, so musste er mit den 85-Jährigen laufen — und gewann dennoch beide Titel. Am Sonntag müssen seine Gegner noch nicht mal im Rentenalter sein.

Dass die Kampfrichter in Düsseldorf sehr scharfe Augen haben, wissen seit dem Meeting vom Dienstag der 18-jährige Oscar Grube (ART) und der 16-jährige Schalker Mateusz Lewandowski: Die wurden nach ihren Siegen in den 200-Meter-Läufen noch nachträglich disqualifiziert, weil sie mal kurz auf die verbotenen Begrenzungslinie der Bahn geraten waren. Für den Schalker Lewandowski besonders bitter, denn er war in 21,61 Sekunden so schnell wie noch nie. Das Pech mit der Disqualifikation hatte er schon bei den NRW-Meisterschaften in Dortmund, wo er auf der neuen Rundbahn, die allerdings eine sehr teure Fehlkonstruktion ist, aus der Kurve geflogen war.

Parallel zu den Regions-Meisterschaften in der Halle sind in Euskirchen die aktiv, die auch Wind und Wetter nicht fürchten. Dort steigen die Nordrhein-Crosslauf-Meisterschaften mit elf Startern vom ART, ASC und SFD 75.