Marathon war sportlich ein voller Erfolg

Bei der 10. Auflage geht es um die Qualifikation für Olympia. Anna Hahner darf hoffen.

Düsseldorf. Die Sympathien der vielen Zuschauer am Streckenrand waren Anna Hahner sicher. Die 22-Jährige hat bei ihrem Marathon-Debüt die Norm für die Olympischen Spiele in London zwar in 2:30,14 Stunden um 14 Sekunden verpasst, hatte aber mit einem beherzten Lauf gezeigt, dass sie auf dieser Strecke in den kommenden Jahren zur besten deutschen Läuferin heranwachsen kann. „Ich habe alles gegeben und hoffe, dass ich für Olympia doch noch nominiert werde“, sagte Anna Hahner, die von ihrer Zwillingsschwester Lisa auf dem Fahrrad begleitet wurde. „Meine Tempomacher sind nach 34 Kilometern ausgestiegen, von da an war ich auf mich alleine gestellt.“ Die Qualifikationszeit des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) liegt bei 2:30 Stunden, die des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) bei 2:32 Stunden. Weil aber drei Starterinnen gemeldet werden dürfen und Anna Hahner derzeit die drittschnellste Deutsche ist, könnte es für die junge Läuferin aus Rimmels dennoch reichen.

Anna Hahner wurde in der Endabrechnung Sechste, viereinhalb Minuten hinter der Siegerin Agnes Jeruto aus Kenia, die nach 2:25,49 Stunden ins Ziel kam. Die 29-jährige stellte bei ihrem ersten Marathon gleich einen neuen Streckenrekord auf. Ihr Ehemann, der für Frankreich startenede Abraham Kiprotich (2:08,35) wurde Dritter und schaffte ebenso die Olympianorm. Es siegte der Äthiopier Diriba Seboka Tola in 2:08,25 Stunden. Es war am Ende ein packender Dreikampf an der Spitze. Erst auf der Kö setzte sich Tola, der lange für die Führungsarbeit gesorgt hatte, von seinen Kontrahenten ab. „Ich bin Anfang des Jahres schon zwei Minuten schneller gelaufen, darum war der Sieg für mich wichtiger.“

Renndirektor Jan Winschermann war mit der Jubiläumsveranstaltung sehr zufrieden. „Bei der Organisation hat ein Rädchen ins andere gegriffen. Das Wetter hat gepasst. Beim Start am Morgen war es zum Glück nicht so warm. Davon haben die Topläufer profitiert.“

Am Rande der Strecke sorgten insgesamt 40 Sambagruppen für lautstarke Unterstützung der Teilnehmer. Die dröhnenden Trommeleinlagen waren auch aus weiter Entfernung nicht zu überhören. Es war ohnehin ein buntes Bild auf den 42,195 Kilometern durch das Düsseldorfer Stadtgebiet. Ob auf dem Einrad, der Sieger Christoph Hartmann brachte es auf 1:22,18 Stunden, oder auf dem Liegerad, der Marathon 2012 war einen Besuch wert.