Maze will Borussia zeigen, was er in Düsseldorf gelernt hat

Der Däne trifft in der Königsklasse auf den Titelverteidiger.

Düsseldorf. Michael Maze erinnert die Verantwortlichen der Borussia immer ein wenig daran, dass nicht alles Gold wird, was sie anfassen. Die Erinnerung wird wieder wach, wenn Maze am Freitag mit dem dänischen Klub Roskilde den Titelverteidiger zum Viertelfinal-Hinspiel der Champions League erwartet. Trainer Dirk Wagner warnt: "Wir müssen gegen Roskilde aufpassen. Das Team ist ein harter Brocken und liegt uns nicht so sehr. Timo Boll muss gegen Maze immer seine volle Leistung abrufen, und Oh Sang Eun ist ohnehin immer für Punkte gut."

Dazu kommt die unbändige Motivation von Maze nach dem Motto: "Seht her, ich habe es doch ganz nach oben geschafft." Der Däne war gegen Ende der Ära Jörg Roßkopf/Vladimir Samsonov nach Düsseldorf gekommen, sollte als deren Nachfolger den Tischtennis-Rekordmeister zu weiteren Erfolgen führen.

Die Überraschungs-Meisterschaft von "Borussias Boygroup" 2003 schien ein erster Schritt, doch 2006 folgte die Trennung, ein Jahr vor Vertragsende. "Wir hatten erst eine gute Zeit, dann lief er den eigenen Ansprüchen hinterher und hat die individuelle Karriere über die Interessen des Clubs gestellt", sagt der Manager.

Während sich die Borussia nach einer Übergangszeit mit der Verpflichtung von Timo Boll und Co. neu aufstellte, ging Maze seinen Weg mit Erfolg. Er schnappte Boll vergangenes Jahr den Europameister-Titel weg, ist derzeit Achter in der Weltrangliste und mittlerweile ein Volksheld in Dänemark. Manager Preuß: "Wir haben unser Bestes gegeben und mit den Grundlagen unseren Teil dazu beigetragen, dass Maze jetzt so erfolgreich ist."

Mazes heutiger Hinspiel-Einsatz ist allerdings noch unsicher. Vor 14 Tagen fiel ihm nach dem Training eine Plattenhälfte auf den Fuß und verursachte eine Fleischwunde, die mit elf Stichen genäht werden musste. Roskildes Team-Manager Allan Bentsen: "Die Chance, dass er spielen kann, liegt bei 50 Prozent." Ohne den spielstarken Linkshänder fiele es der Borussia natürlich leichter, sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 12. Februar in Düsseldorf zu verschaffen. Der Zweite der Gruppe B hinter Charleroi, dem Team von Dimitrij Ovtcharov, bietet neben dem Koreaner Oh Sang Eun lediglich Finn Tugwell und Allan Bentsen auf.

Bei Borussia kehrte Seiya Kishikawa am Dienstag aus Japan zurück. Süß hat die "Slovenian Open" nicht gespielt und stattdessen im Tischtennis-Zentrum trainiert, Boll hat sich nach dem Sieg beim Preisgeldturnier in Stuttgart regeneriert und vor allem an seiner körperlichen Fitness gearbeitet.