Skaterhockey Rams freuen sich auf das große Jubiläum
Heute beginnt der 25. Summer Cup der Düsseldorf Rams — das größte Turnier Europas mit insgesamt 32 Teams.
Düsseldorf. Eigentlich wohnt Sabine Schmidt ja in der Innenstadt. Aber über Pfingsten ist die Vorsitzende der Düsseldorf Rams fast durchgängig in Holthausen zu finden. Genauer gesagt, im Sportpark Niederheid, wo der jährliche Summer Cup ihres Vereins ansteht — das größte Skaterhockey-Turnier Europas.
Am Freitag beginnt die 25. Auflage, doch für Sabine Schmidt und ihre Mitstreiter von den Rams dreht sich seit Tagen alles um die Mammut-Veranstaltung mit 32 Mannschaften aus sechs Ländern und mehr als 1000 Zuschauern. „Wir sind alle aufgeregt, dass es endlich losgeht“, sagt Schmidt, „aber das sind wir vorher immer.“ 100 bis 150 Mitglieder des Vereins sind im Einsatz, um alles zu koordinieren.
Einer davon ist Thomas Schikorra, 52 und Vereinsmitglied der ersten Stunde. Schikorra war dabei, als 1992 der erste Summer Cup anstand. Bereits damals war das Turnier international, „aber es war kleiner, noch ohne Bambini und Schüler, bei den Damen waren am Anfang nur vier Teams dabei. Das hat sich schon entwickelt, 32 Teams sind aber auch das Maximum“, sagt Schikorra und erinnert sich noch gut an die erste Auflage: „Wir haben damals selbst bei mehreren Turnieren gespielt und dachten uns, dass wir mal ein eigenes organisieren sollten. Das ist gleich beim ersten Mal super gelaufen, da haben wir gesagt: Was einmal klappt, klappt immer.“
Das tat es bislang auch. Doch die Zeiten werden schwieriger. Schließlich geht es neben all dem Spaß auch darum, die Saison zu finanzieren. Eintritt nehmen die Rams zwar nicht, aber über die Verpflegungsstände verdienen sie sich einen guten Teil des Saisonetats, schließlich ist Skaterhockey kein billiger Sport. Zudem haben sich die Sicherheitsauflagen nach der Loveparade-Katastrophe von 2010 selbst für Breitensport-Events verschärft. Auch der organisatorische Aufwand ist mehr geworden, weil immer mehr Mannschaften kommen. Und dann gibt es noch das Problem der Besetzung, weil der internationale Verband seit ein paar Jahren seine Europapokal-Endspiele an Pfingsten ansetzt.
Erschwerend kommt hinzu, dass es nun zum dritten Mal ein Parallel-Turnier in Spaichingen (Baden-Württemberg) gibt, das von einer großen Brauerei unterstützt wird und zahlreiche Mannschaft abzieht. „Dort wird den Teams alles gestellt: Anreise, Hotels, Catering. Das können wir uns nicht leisten, es wird immer schwieriger, gute Mannschaften zu finden“, sagt Schikorra. Die Teilnehmer in Düsseldorf, wo es kaum Sponsoren gibt, müssen das alles selbst zahlen. Und weil die aus ganz Deutschland, der Schweiz, Österreich, Dänemark, den Niederlanden und England kommen, kann das ins Geld gehen.
Dass der Summer Cup trotzdem immer wieder ausgebucht ist, liegt an den guten Kontakten, die die erste und weitere Rams-Generationen über die Jahre aufgebaut haben. „Wir haben früher viel in der Schweiz oder in Holland gespielt, so groß war die Skaterhockey-Gemeinschaft damals nicht, da hat sich jeder gekannt“, sagt Schikorra und erzählt von Mannschaften, die seit Jahrzehnten in Niederheid vorbeikommen. Früher im Herren-Wettbewerb, heute als Teilnehmer des „Oldies“-Turniers, wo es traditionell nicht so verbissen zugeht.
Die absoluten Publikumsmagneten sind aber nicht die Alten, sondern die ganz kleinen. Wenn die Bambini durch die Halle skaten, fiebern 400 Zuschauer mit. „Da freuen sich alle drauf“, sagt Schikorra über die Auftritte der kleinen Skaterhockey-Spieler. „Dann wird auch am lautesten.“