Rhein Vikings verpassen Überraschung

Das Team von Ceven Klatt schnuppert beim 15:18 gegen die HSG Nordhorn-Lingen bis kurz vor Schluss an einem Punktgewinn.

Foto: Horstmüller

Ihr Saisonziel haben die Rhein Vikings bereits erreicht. Doch der Handball-Zweitligist wollte die vier verbleibenden Partien in der 2. Bundesliga nicht zu Testspielen mit erhöhter Intensität verkommen lassen. Trainer Ceven Klatt hatte angekündigt, die allesamt starken Gegner richtig ärgern zu wollen — obwohl sein Team den Klassenerhalt bereits gesichert hatte und befreit aufspielen kann. Das bewies der Aufsteiger am Samstagabend im Castello. Die Vikings mussten sich am 35. Spieltag zwar dem Top-Team HSG Nordhorn-Lingen mit 15:18 (7:10) geschlagen geben, doch das Klatt-Team bot sowohl kämpferisch als auch defensiv eine starke Leistung und verpasste eine mögliche Überraschung nur knapp.

„Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Die Jungs haben sich voll reingehauen und alles versucht. Es sind zwei starke 6:0-Abwehrreihen inklusive guten Torhütern aufeinandergetroffen. Wir hatten diesen Gegner kurz vor einem Punktverlust, aber am Ende war die HSG ein wenig abgezockter als wir“, sagte Klatt.

Dessen Spieler taten sich zu Beginn der Partie allerdings schwer und hatten vor allem mit der guten Defensive des Tabellenachten so ihre Probleme. Die Folge: Bereits nach neun Spielminuten und einem 0:4-Rückstand sah sich der Trainer der Rhein Vikings gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen. Praktisch mit dem Wiederanpfiff sorgte Alexander Oelze für das Ende der offensiven Durststrecke und markierte zunächst das 1:4 und in der zwölften Minute per Strafwurf auch das 2:4. Doch die Begegnung verlief lediglich in den folgenden vier Minuten ausgeglichen. Denn nach dem 3:5-Anschluss durch Kapitän Bennet Johnen wollte im Angriff der Gastgeber erneut nicht viel zusammenlaufen. Stattdessen nutzte die HSG Fehlwürfe und technische Fehler der Gastgeber in dieser Phase konsequent aus und zog binnen der folgenden sieben Minuten mit einem 4:0-Lauf auf 9:3 davon.

Doch auch davon ließen sich die Vikings nicht beirren und nutzten ihrerseits eine Zeitstrafe der Gäste, um sich wieder in die Partie zurückzukämpfen. So stand es 90 Sekunden vor dem Pausenpfiff nach drei Treffern in Folge nur noch 6:9 aus Sicht der Hausherren. In die Kabine ging es wenig später mit einem 7:10-Rückstand.

Bis zur 43. Minute gerieten die Vikings dann trotz des zwischenzeitlichen 8:10-Anschlusstreffers mit fünf Toren in Rückstand — 9:14 war auf der Anzeigetafel zu lesen. Angetrieben vom überragenden Vladimir Bozic im Tor, kämpften sich die Gastgeber bis neun Minuten vor dem Abpfiff aber wieder auf 11:14 heran. Vier Minuten vor Schluss war es dann Oelze, der den Aufsteiger mit einem Doppelpack zum 14:15 in die Nähe der Überraschung brachte.

Auch 70 Sekunden vor der Schlusssirene war diese beim Stand von 15:16 noch immer greifbar. „Dann waren wir gezwungen, defensiv ein wenig zu öffnen. Das hat die HSG mit ihrer Klasse und Erfahrung ausgenutzt und die Partie zu ihren Gunsten entschieden“, erklärte Klatt, warum die Vikings ohne Punkt blieben.