Handball 2. Bundesliga Junge Rhein Vikings halten eine Hälfte gut mit
Düsseldorf · Nach der Insolvenz verabschiedeten sich weitere Spieler vom Neuss-Düsseldorfer Handball-Zweitligisten, der Rest verliert 26:35 gegen den TV Emsdetten.
Es war das erste Heimspiel des neuen Jahres für die Rhein Vikings. Und es war für das Schlusslicht der 2. Handball-Bundesliga auch der erste Auftritt im Castello nach der Bekanntgabe der Insolvenz. Wie berichtet, sagen die Verantwortlichen des Klubs, dass der Schritt wegen des Ausstiegs der „Sportstadt Düsseldorf“ und des dadurch fehlenden Geldes unumgänglich sei. Die Stadt wiederum ließ verlauten, dass „der Millionenetat der Rhein Vikings davon nicht relevant beeinflusst sein kann“. Das Thema wird den Düsseldorfer Sport noch eine Weile beschäftigen, es gibt auch noch eine Klage von Vikings-Gesellschafter Thomas Koblenzer gegen die Sportstadt, weil er die Kündigung des Sponsoring-Vertrags für ungerechtfertigt hält.
Sportlich wird die Lage durch die jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen des Klubs nicht besser. Im Gegenteil: Weil Vladimir Bozic, Miladin Kozlina, Teo Coric, Thomas Bahn, Srdjan Predragovic und Alexander Oelze die Vikings in den vergangen Tagen und Wochen verlassen hatten, ging Vikings-Coach Jörg Bohrmann gegen den TV Emsdetten mit einer stark verjüngten Mannschaft an den Start. Doch die schlug sich erstaunlich gut und hielt die Partie bis zur 42. Minute (19:21) offen. Am Ende feierte der TVE dennoch einen klaren 35:26 (14:14)-Sieg.
Nur 525 Zuschauer kommen ins Castello
Viele Zuschauer wollten das nicht mehr sehen. Gerade mal 525 waren gekommen. Aber die unterstützten nicht nur ihr Team, der Fanclub „Die Rote Wand“ übergab auch einen symbolischen Scheck über 665,33 Euro an die Initiative Schmetterling in Neuss. Das Geld war aus einer Trikotversteigerung der der Pfandbecher-Aktion zusammengekommen.
Das Engagement wurde von der neuformierten Vikings-Truppe mit einer starken ersten Halbzeit belohnt: Brian Gipperich erzielte in der fünften Minute die erste Führung der Gastgeber zum 3:2. Der Linkshänder tankte sich in Überzahl durch die Deckung der Gäste und konnte sich über den Szenenapplaus freuen. Über weite Strecken der ersten Hälfte lag die junge Truppe der Vikings in Führung. Zur Pause stand es 14:14. „Das war ein toller Auftritt der Mannschaft. Kampf und Leidenschaft war zu sehen. Genau das, was ich mir vorgestellt habe“, freute sich Daniel Pankofer.
Der Geschäftsführer musste allerdings mitansehen, wie sein Team gleich nach der Pause zwei schnelle Gegentreffer hinnehmen musste. „Wir sind nicht gut in die zweite Halbzeit reingekommen“, bestätigte Pankofer. Bis zum 19:21 in der 42. Minute hielten die Gastgeber die Begegnung offen, doch dann stand die Deckung nicht mehr so sattelfest, der TV Emsdetten zog in nur fünf Minute auf 25:19 davon. Am Ende unterlagen die Vikings mit 26:35.
„Ich bin mit dem Auftritt sehr zufrieden“, lobte Pankofer seine Mannschaft. „Am Ende fehlte vielleicht die Cleverness, vielleicht auch die Kraft. Ich glaube, dass den Zuschauer dieser Auftritt viel Freude bereitet hat.“