HSG bleibt in Hamburg chancenlos
Düsseldorfer unterliegen beim Titelaspiranten mit 25:40 (19:13).
Düsseldorf. Es war ein kleines Déjà-vu-Erlebnis, das den HSG-Handballern in der Hamburger Colorline-Arena widerfuhr. Schon gegen Serienmeister THW Kiel staunten Puhle, Kogut und Co., wie schnell und präzise der Ball durch die gegnerische Angriffsreihe wirbelte. Dem stand der HSV Hamburg, Hauptkonkurrent der Kieler im Kampf um die Meisterschaft, Dienstagabend in nichts nach. Die Offensivschlagkraft spiegelte sich zwangsweise auch im Ergebnis wider: Ohne Chance blieben die Düsseldorfer Gäste bei der 25:40 (13:19)-Niederlage in der Hansestadt.
Den kritischen Worten von HSG-Manager Frank Flatten, der nach der Heimpleite gegen Balingen Formkurve und Einsatzbereitschaft einzelner Spieler in Frage gestellt hatte, folgten personelle Konsequenzen. Frank Berblinger, seit Wochen in einer Formkrise, wurde ins zweite Glied verbannt und musste hinter der Auswechselbank Platz nehmen. Neben ihn setzten sich Valdas Novickis, der in der Schlussphase gegen Balingen größte Chancen ungenutzt ließ, sowie erneut Nikola Kedzo.
Die deutliche Niederlage beim Titelaspiranten konnte die neue Startformation mit dem gut aufgelegten Florian von Gruchalla allerdings auch nicht verhindern. "Wir haben heute nur eine Chance, wenn der HSV uns unterschätzt, und wir über uns herauswachsen", sagte HSG-Trainer Goran Suton im Vorfeld des Spiels. Doch diese Bedingungen wurden von keinem der beiden Teams erfüllt. Hamburg lag nach zehn Minuten schon mit 7:3 in Führung.
Die restliche Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: Die Gäste wehrten sich nach Kräften, scheiterten aber oft an Hamburgs starkem Keeper Per Sandström und schafften nur noch einmal beim 9:13 (21.) durch Frantisek Sulc den Anschluss. In Blazenko Lackovic trug sich in der 42. Minute der letzte Hamburger Feldspieler in die Torschützenliste ein - eine Demonstration der Flexibilität und Klasse des HSV-Kaders.
Positive Erkenntnis für Suton und die HSG-Verantwortlichen: Jan Henrik Behrends zeigte im zweiten Durchgang seine Qualitäten und erzielte seine Treffer sechs bis zehn im Düsseldorfer Trikot.